Eine komplex ausgestaltete Bilderbuchgeschichte, die mitten hinein in eine kindliche Seelenlandschaft führt. (ab 5) (JD) In den Wald und damit mitten hinein in einen tiefenpsychologisch aufgeladenen Handlungsort zahlreicher Märchen führt diese in ihrer Komplexität nur schwer zu entschlüsselnde Bilderbuchgeschichte. Vorerst jedoch lenkt der Autor und Illustrator den Blick auf eine bedrückende Familiensituation: Ein fürchterlicher Lärm weckt die kindliche Hauptfigur eines Nachts und als am nächsten Morgen die Mutter allein und reichlich depressiv am Frühstückstisch hockt, darf das nächtlich tobende Gewitter durchaus als elterlicher Streit gelesen werden. Papa ist nicht mehr da und die Mutter scheint nichts zu wissen. Eine aus der Sehnsucht nach dem Vater geborene kindliche Obsession, die sich in zahlreich in der Wohnung verteilten "Komm nach Hause, Papa"-Zetteln äußert, mündet in das Durchstreifen der kindlichen Seelenlandschaft. Bildlich eröffnet wird diese durch ihren Schwarzweißstil deutlich von der Rahmengeschichte abgesetzte Seelenlandschaft mit der mütterlichen Bitte an das Kind, einen Kuchen zur Oma zu bringen. Der zu diesem Zweck zu durchschreitende Wald birgt zahlreiche Märchenzitate; deren Verweischarakter wiederum die unterdrückten Gefühle der kindlichen Hauptfigur freilegen. Der gedrängte Bildstil, der zahlreiche Details exakt herausarbeitet, und die nur scheinbar geradlinig erzählte Geschichte bedingen einander und provozieren den unbedingten Wunsch, die Zusammenhänge verstehen zu wollen: ein Glasperlenspiel. *bn* Heidi Lexe

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Personen: Browne, Anthony