Wenn eine von Anthony Brownes Bilderbuchfiguren selbst zum Pinsel greift, kann daraus nur ein amüsant-parodistischer Streifzug durch die Kunstgeschichte werden. (ab 6) (JD) Vor einigen Jahren hat Willi im Traum die Bilderwelten von Literatur, Film und Malerei durchstreift ('Willi der Träumer" 1997). Nun beginnt der kleine Affe mit den verschiedenfarbigen Socken solche Bilderwelten künstlerisch zu realisieren. Auf einem Spiralblock hält Willi erinnerte Szenen und Begegnungen fest, die dann - abgerissen vom Block - albumartig präsentiert werden: Jedes ein Kunstwerk für sich und doch ein Verweis auf einen größeren kunsthistorischen Zusammenhang. Mit Lust am Zitat und Liebe zum Detail lässt Anthony Browne Parodien bekannter Werke aufeinander folgen, wobei er oft nur Ausschnitte oder Bildideen übernimmt. Ein schamvoll errötendes Äffchen zum Beispiel flieht aus jener Umkleidekabine, in der sich Badende nach dem Vorbild von Jean-Auguste-Dominique Ingres räkeln. Wer den Zusammenhang zwischen den amüsanten Affendamen und den Besucherinnen des 'türkischen Bades" herstellen möchte, wird durch einen Ausklappbogen mit Originalen und Kurzbeschreibungen am Ende des Buches unterstützt. Willis Schöpfungsakt wird nicht nur in die meisten der Bilder bewusst miteinbezogen, sondern durch ein humorvolles Wechselspiel zwischen dem Illustrator und seiner Figur erweitert: Das erste Bild des von Anthony Browne erschaffenen Willi nämlich zeigt wiederum dessen Erschaffer. *bn* Heidi Lexe

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Personen: Browne, Anthony