Sie sah ihn sofort: Ellington. Ein prächtiger Enterich, groß und kräftig und schneeweiß. Sie wusste gleich, dass er so heißen müsste. Nach Duke Ellington, dem berühmten Jazzmusiker aus Amerika; Was hier seinen Anfang nimmt, ist nicht die Liebesgeschichte zwischen zwei Enten, es ist die Begegnung zwischen der Klavierlehrerin Frau Treuherz und einem Erpel, dessen Schicksal der Bratofen ist. Vor dem ihn Frau Treuherz rettet, indem sie den Vogel erwirbt und mit nach Hause nimmt. Ellington, der ein Faible für Musik hat, die von Geflügel handelt, stellt mit seinem Lächeln so gut ein Enterich eben lächeln kann; das Leben der freundlichen Dame auf den Kopf. Im positiven Sinn. Denn eigentlich war Frau Treuherz vor Ellingtons Einzug doch sehr allein. Aber, auch davon erzählt dieses Bilderbuch in warmen und weichen Sätzen, das Leben in der Wohnung von Frau Treuherz inmitten der Hochhaussiedlung ist nicht das, wonach sich der Enterich sehnt. Es ist ebenso wenig seine Bestimmung, wie es der Bratofen war. Ellington möchte raus, in die Natur, in die Freiheit. Für Frau Treuherz ist dieser Wunsch schwer zu erfüllen. Zwar gibt sie ihr Bestes, führt Ellington sogar an einer Leine spazieren, aber auf seine Gesellschaft möchte sie nicht mehr verzichten. Was für ein Glück für den gefiederten Gefährten, dass Herr Straubinger nicht nur Gefallen an den Klavierstunden, sondern auch an Frau Treuherz gefunden hat: Wenn sie;neben ihm saß und in die Noten eintrug, was einzutragen war, verwandelte sich sein Blut in lauter Kribbelwasser;. Und weil es Frau Treuherz nicht anders geht, endet die Geschichte gut für alle drei und die kleine braune Ente aus dem Stadtpark. Zwar ist das Grundmotiv nicht neu, aber dieses Buch, das in den Bildern von Ingrid Godon auch wohlige Erinnerungen an Wolf Erlbruchs Frau Maier, die Amsel wach werden lässt, verzaubert und begeistert: mit seiner Sprache und den Illustrationen, die mit ebenso großer Leichtigkeit in der Strichführung wie Emotionalität in der Darstellung erzählen. Eine bittersüße Geschichte über die Natur der Dinge, Einsamkeit, Verbundenheit und Freiheit.

Altersempfehlung: ab 5 Jahren.

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Personen: Godon, Ingrid Godon, Jngrid Bardeli, Marlies

Schlagwörter: Antolin