Der Versuch des Landvermessers K., ins Schloß zu gelangen, jenen gleich nahen und unermeßlich fernen Bau,
schlägt ebenso fehl wie sein Versuch, sich in der Dorfgemeinde, die zum Schloß gehört, anzusiedeln.
Je mehr K. sucht, desto weiter entfernt er sich vom Ziel, ja er verliert es schließlich im Gestrüpp
täglicher Niederlagen und Erniedrigungen fast ganz aus dem Auge.
Das Schloß aber mit seinen seltsamen Akten , seiner unerforschlichen Hierachie von Beamten, mit seinen
Launen und seinem Anspruch auf unbedingten Gehorsam bleibt bestehen; nur die Weisungen, die von ihm kommen,
scheinen dunkel und unverständlich.
Der Roman wird hier in der Fassung der Handschrift gedruckt. "Diese Textform des "Schloß"-Romans mag
zunächst befremden - vor allem wegen der Spärlichkeit der Interpunktion und der zuweilen unregelmäßigen Schreibweisen.
Die Ungewöhnlichkeit der Überlieferung, denn Kafka hat den Roman weder abgeschlossen noch in irgendeiner Weise für eine Veröffentlichung vorbereitet; er hat vielmehr den Text nur so weit entwickelt, dass er ihn in der Handschrift
mühelos nachlesen und gegebenenfalls daraus vorlesen konnte...
Der gewissermaßen private und vorläufige Charakter des Textes bleibt hier im Interesse der Authentizität gewährt:
es wurde nicht versucht, ihn durch Normalisierung oder Korrekturen in vermeintlichem Sinne des Autors zu reinigen oder zu glätten." (Malcolm Pasley)

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Personen: Kafka, Franz

Leseror. Aufstellung: Deutsch → Primärliteratur

Schlagwörter: Kafka