Das Buch

In den dreizehn Geschichten dieses Bandes - entstanden zwischen 1966 und 1974 - hat Siegfried Lenz das
Spektrum seiner Themen und Erzählweisen mit neuen, überraschenden Farben bereichert. Da gibt es das schon
vertraute Milieu der Fischer und Taucher oder die Szenerie des Sports, daneben aber auch die gleichnishafte Erzählung
" Die Augenbinde", in der die blinden Einwohner eines Dorfes nicht dulden wollen, dass einer von ihnen sehend geworden ist.
Auch die Parabel "Die Schmerzen sind zumutbar" bezieht ihre eindringliche Wirkung aus ihrer Allgemeingültigkeit,
aus der Vorstellung, dass Folterungen und deren Verharmlosung überall und jederzeit denkbar wären.
Immer wieder hat Lenz auch die Frage des Erzählens selbste beschäftigt, hier in "Die Phantasie" auf höchst
reizvolle Weise umschrieben: Drei Schriftsteller werden durch ein etwas auffälliges Paar angeregt,
jeder auch seine Weise die näheren Lebensumstände dieser beiden Menschen zu "erfinden".
Realistisch-psychologisch erzählt sind wiederum die Geschichten " Das Examen ", "Ein Grenzfall" und "Die Wellen des Balaton",
eine meisterhafte Schilderung der gesamtdeutschen Wirklichkeit am Beispiel eines Familentreffens.
chließlich die impressionisitische Titelerzählung, eine Hafenszene, seltsam relativiert und dann wieder
in die Realität des Alltags entlassen durch die Anwesenheit Einsteins, der "selbst bestimmt, was eine Tatsache ist".

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Personen: Lenz, Siegfried

Leseror. Aufstellung: Deutsch → Primärliteratur

Schlagwörter: Lenz