Für Katrin und Hans wird der Alptraum aller Eltern wahr: Nach der Geburt verlieren sie noch im Krankenhaus unweit von Leipzig ihr erstes Kind – und kurz darauf auch sich als Paar. Denn Katrin quälen Zweifel an der Darstellung der Ärzte, Zweifel, von denen Hans nichts wissen will. Als Katrin Jahre später stirbt, wird klar, dass sie mit ihren Befürchtungen womöglich Recht hatte. Bei seinen Recherchen, die ihn tief in die Geschichte der DDR führen, stößt Hans auf Ungereimtheiten und eine Mauer des Schweigens. Klären kann er all seine Fragen in Zusammenhang mit dem Tod des Säuglings nicht, doch der Gedanke daran, in einem entscheidenden Moment seines Lebens versagt, etwas versäumt, einen Fehler begangen zu haben, lässt ihn künftig nicht mehr los. Da klingelt eines Tages das Telefon und sein Sohn ist am Apparat. Aufgewachsen in einer Adoptivfamilie, unterscheidet sich seine Vorstellung von der Vergangenheit grundlegend von dem, was Hans ihm erzählt. Wird sich die Kluft, die das Leben in einem Unrechtsstaat und vierzig fehlende gemeinsame Jahre gerissen haben, wieder schließen lassen? „Es ist berückend, wie Matthias Jügler hier mit wenigen Worten Misstrauen auslotet. Er erzählt, wie schwer eine einmal verinnerlichte Wahrheit zu knacken ist. Aber er erzählt auch: Der Versuch lohnt sich. Jügler hat sich mit einem dunklen Kapitel der DDR beschäftigt - spannend und bewegend zugleich. Für mich die Nummer eins auf der Bücherliste des Frühjahrs“ (ndr.de)
Weiterführende Informationen
Personen: Jügler, Matthias
Jügler, Matthias [Verfasser]:
Maifliegenzeit : Roman / Matthias Jügler. - 1. Auflage. - München : Penguin Verlag, 2024. - 153 Seiten ; 20 cm x 12.5 cm, 280 g
ISBN 978-3-328-60289-7
Romane Erwachsene - Signatur: E R Jügle - Buch