Eine Maus will gerade ihren Proviant in ihr Mauseloch schleppen, da wird sie von einem mächtigen, hungrigen Tigerkater entdeckt. Durch eine clevere Idee hält sie den Kater davon ab, sie zu fressen: Sie verspricht, ihm ein paar Weltwunder zu zeigen. Spätestens auf der nächsten Seite versteht auch der erwachsene Leser, dass man als Weltwunder sehr Unterschiedliches bezeichnen kann und dass diese oft in den kleinsten Dingen lauern. Zunächst verschafft die Maus dem Kater einen Fisch, mit dem er seinen Hunger stillt. Anschließend begeben sie sich über einen beinah unüberwindbaren Zaun, um auf der anderen Seite die größte Katze der Welt - einen Tiger - zu entdecken. Auf jeder Seite des Buches schwingt die Angst des Katers mit, dass ihn die Maus zum Narren hält und entwischt, während sich die Maus ständig davor fürchtet, gefressen zu werden. Langsam und sehr behutsam freunden sich die beiden an, was sich nicht nur darin ausdrückt, dass Maus den Kater "Niko" nennen darf, sondern umgekehrt der Kater die Maus "Luzili". Nach dem Weltwunder "Achterbahn" fühlt sich Kater hundeelend und Maus muss ihn nach Hause begleiten. Als Dankeschön für einen wunderschönen Tag, aber gleichzeitig als Freundschaftsbeweis führt der Kater Luzili über die Dächer der Stadt und zeigt ihr den Nachthimmel, was die Maus zum Schwärmen bringt: "So nah war ich dem Himmel noch nie." Doppelseite für Doppelseite begibt man sich mit Kater und Maus auf den Weg zu immer neuen Abenteuern, ist fasziniert von den großflächigen, großteils in Erdtönen gehaltenen Bildern, staunt über Licht und Schatten, unterschiedliche Perspektiven und vor allem auch über Mimik und Gestik der Figuren. Wie schön, dass sich Autor und Illustrator nicht an die historischen Weltwunder halten, sondern Wunder im Alltäglichen geschehen lassen, wie hier das Wunder einer fast unmöglich erscheinenden Freundschaft. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Martina Koler

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Personen: Mai, Manfred Stuhrmann, Jochen

Schlagwörter: Freundschaft Katze Maus Antolin Klasse-2

Interessenkreis: Bilderbücher