Leser/innen dieses entwurf-Artikels können mit Recht erwarten, dass sie Hinweise erhalten, wie sie in ihrem Religionsunterricht "fundamentalistischen" Tendenzen bei ihren Schüler/innen begegnen können. Den Religionsunterricht betrifft das Thema insoweit besonders, als Wort und Sache im protestantischen Christentum des ausgehenden 19. Jh. in den USA entstanden sind. Fokus ist ein bestimmtes Verständnis der Bibel, verbunden mit einer entsprechenden Christologie, die rigide gegen jede alternative Deutung verteidigt werden. Inzwischen hat der Begriff eine Weitung erfahren und wird auch auf andere Religionen und Weltanschauungen übertragen. Dabei finden sich in der öffentlichen Meinung immer mehr Positionen, die im Grunde jegliche Form von Religion unter Fundamentalismusverdacht stellen. In einer solchen Konstellation erscheint es mir geraten, eine Form der "soziologischen Aufklärung" wie sie Niklas Luhmann propagiert hat, als didaktisches Prinzip zu etablieren. Demnach käme es im Unterricht erst einmal darauf an zu beobachten und dabei zu beachten, wie die anderen beobachten.
Personen: Büttner, Gerhard
Büttner, Gerhard:
entwurf: Verständigungen über das Heilige : wie sollen Schule und Religionsunterricht mit "fundamentalistischen" Phänomenen umgehen? / Gerhard Büttner. - 41, 2010. - S.13-15
Einheitssacht.: Religiöser Fundamentalismus