Der im Dezember 1999 verstorbene systematische Theologe Hans-Georg Geyer gehört in die Reihe derjenigen Theologen des 20. Jahrhunderts, die die Impulse der Dialektischen Theologie Karl Barths aufgenommen und selbständig in neuen Kontexten weitergedacht haben. Für Geyer rückt die Debatte mit der langen Tradition abendländischer Metaphysik in den Vordergrund der Betrachtung. In seinem Werk hat er gezeigt, dass Dialektische Theologie nicht nur von zeitgeschichtlichem Interesse ist, sondern eine eigene Form der Dialektik darstellt. Deren Grundform entwickelt sich aus der genauen Deutung des Todes und der Auferweckung Jesu Christi. Aus einer solchen Theologie erwachsen Anstöße für das politisch-gesellschaftliche Selbstverständnis von Christenmenschen und für die kirchliche Praxis, die man mit der Kategorie "eingreifendes Zeugnis" beschreiben kann.
Personen: Korsch, Dietrich
Korsch, Dietrich:
Evangelische Theologie: Dialektische Theologie und Metaphysik : eine Erinnerung an das Werk Hans-Georg Geyers / Dietrich Korsch. - 61, 2001. - S.221-240