Mit der Unterscheidung zwischen Glaubensakt und Glaubensinhalt betont Augustin die Unverfügbarkeit Gottes: Gott offenbart sich den Glaubenden und gibt die Versöhnung, aber er bleibt der schlechthin andere. Demgegenüber betont Calvin, dass die Glaubenden durch den Geist in das Heilshandeln Gottes selbst hineingenommen werden. Nach Augustin stellt sich die Frage, wie sich eine sich verfügbar machende Unverfügbarkeit denken lässt, nach Calvin, wie die Subjektivität der Glaubenden mit dem Wirken des Geistes in ihnen zu vermitteln ist. Diese beiden Fragestellungen können einander ergänzen. Der vorliegende Aufsatz skizziert demgemäß eine Kombination des augustinischen und calvinistischen Glaubensbegriffs. Das geschieht anhand der calvinisch umgedeuteten augustinischen Vorstellung des Heiligen Geistes als "vinculum".
Personen: Harasta, Eva
Harasta, Eva:
Evangelische Theologie: Glaube, Liebe, Geist : zur Unterscheidung zwischen fides qua reditur und fides quae creditur / Eva Harasta. - 65, 2005. - S.428-443