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Rezension

Berlin 1952. Im Westen macht sich der wirtschaftliche Aufschwung bemerkbar und die alten Rollenmuster verfestigen sich wieder. Der Osten kämpft um gesellschaftlichen Neuanfang und gegen die sozialistische Misswirtschaft. Die 16-jährige Sonja, Tochter eines aufstrebenden VW-Händlers aus Berlin-Wedding, wird in eine "Bräuteschule" in Wannsee geschickt, wo sie alles Notwendige für ihre künftige Rolle als "Frau an seiner Seite" lernen soll. Beherzt angelt sie sich zeitnah einen passenden Kandidaten, wird Hausfrau, Mutter und die bessere Hälfte des Bäckerei-Jungunternehmers Jürgen. Doch durch den Bruder ihrer Mutter, den fanatischen SED-Anhänger Helmut, der erst nach dem Mauerbau 1961 seine Meinung ändert, lernt sie auch eine andere Seite Berlins kennen. Sie engagiert sich im Notaufnahmelager Marienfelde für DDR-Flüchtlinge und schließt Freundschaften fürs Leben. C. Mell trifft in ihrem amüsanten Erstlingsroman den Ton der noch jungen West-Republik ganz wunderbar, Sonja ist in ihrer Naivität und Forschheit eine überzeugende Alltagsheldin. Überall empfohlen, in Berlin unverzichtbar.

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Personen: Mell, Corinna

Standort: SL

Interessenkreis: ZEITGESCHICHTE