Ein Thriller um einen ägyptologischen Serienkiller. (DR) Ein Sexualstraftäter konserviert die Leichname seiner Opfer nach Ritualen diverser ethnischer Todeskulte und versteckt sie in einem unscheinbaren Bostoner Museum. Als Josephine Pulcillo, eine junge, talentierte Archäologin, eines dieser Opfer entdeckt, gerät sie ins Visier seiner Obsessionen, die ihren Ursprung in Ägypten haben, dort, wo einst Josephines Mutter archäologische Feldforschung betrieb. Tess Gerritsen liefert bewährtes Thrillerhandwerk im amerikanischen Stil. Die Guten sind so gut, dass man sie sofort erkennt: schön, sexy und wandelnde Lexika ihres Fachbereichs. Ihre Beziehungen sind jedoch an allen Fronten brüchig wie - um es mit einer Dichterin zu sagen - die Kruste eines Apfelkuchens, und im Allgemeinen benehmen sie sich kaum reifer als eine Gruppe Teenager. Man könnte das Motiv "junges Mädchen flieht im Dunkeln vorm unbekannten Mörder" auch psychologisch deuten, aber dass hier unangenehme Seiten des eigenen Charakters verdrängt werden, ist gar zu offensichtlich, der Hinweis meinerseits plump und die Fans solcher Geschichten wird das nicht stören. Das ist ja das Unglaubliche, auch wenn man die Ingredienzien dieses Thrillers durchschaut, wirken sie in ihrer unbeirrten Wiederholung dennoch auf den Lesenden ein, und ehe man auf die Uhr schaut, sind schon wieder 60 Seiten im Flug gelesen... Amerikanisch gesehen ein gutes Geschäft: für sein Geld bekommt man verlässlich prickelnden Nervenkitzel. *bn* Bettina Huber

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Personen: Gerritsen, Tess