Der Tod gehört zum Leben, das weiß auch der müde, alte Fuchs. Mit einer großen, langen Holzkiste lässt er sich auf einer Lichtung im Wald nieder. Seine Tomatensuppe (ohne Zähne ist er auf seine alten Tage zum Vegetarier geworden) teilt er mit den zunächst skeptischen Kaninchen. Es entspinnt sich eine unwahrscheinliche, aber umso innigere Freundschaft – doch eines Abends legt sich der Fuchs in seine „Kiste“ und wacht nicht mehr auf. Antje Damm hat eine unaufdringliche, behutsame Geschichte über das Ende eines Lebens geschaffen, in der Trauer und Verlust ihren Platz finden, die aber zugleich voller Zuversicht ist. Gemalt, ausgeschnitten, arrangiert und fotografiert werden ihre Figuren und Requisiten zu grün leuchtenden Bühnenbildern, die den Wald und seine Bewohner_innen im Spiel mit (Be-)Licht(-ung) und Schatten auf einzigartige Weise in Szene setzen. Antje Damms charakteristische Technik der Fotocollage, die den dargestellten Raum in Tiefenperspektive erfahrbar macht und atmosphärische Schattenwürfe erzeugt, erlangt in dieser Inszenierung auf mehrfacher Ebene besondere Bedeutung. Einen Baum nach dem anderen erahnen wir im Hintergrund des Geschehens, irgendwann verläuft sich jedoch der Blick, wird unscharf – in das Dickicht des geheimnisvollen Waldes können wir nur begrenzt vordringen, unsere Sicht bleibt im Zwielicht gefangen. So gestaltet es sich in gewisser Weise auch auf inhaltlicher Ebene: Begreifen können wir den Tod vielleicht nicht vollständig, aber wir können versuchen, uns ihm anzunähern, um das Unausweichliche nachvollziehbarer zu machen. Wohin der Fuchs gehen wird, das weiß er selber nicht, „aber bestimmt wird es dort schön sein. Denkt an mich, dann bin ich nicht allein.“ In der Erinnerung finden letztlich auch die Kaninchen Trost – und so wird im Wald noch immer Tomatensuppe gegessen, wenn das Vermissen zu schlimm wird: „Das half immer!

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Personen: Damm, Antje

Interessenkreis: TrauerThek