Nachdem bei Marilyn Yalom Krebs diagnostiziert wird, beschreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann die ihnen verbleibende Zeit. (PP) Irvin D. Yalom, geboren 1931, ist einer der prominentesten Psychotherapeuten der USA. Als er als Fünfzehnjähriger die gleichaltrige Marilyn kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Mit 87 Jahren wird bei Marilyn ein multiples Myelom festgestellt, die Prognose ist schlecht. Beiden ist klar, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt. Sie beginnen, ein gemeinsames Tagebuch über diese Zeit zu schreiben. Irvin tut alles in seiner Macht Stehende, um seine Frau zu unterstützen, und ist doch selbst am Boden zerstört. Als ihr Zustand sich extrem verschlechtert, entschließt sie sich zu einem begleiteten Suizid. Was "Unzertrennlich" zu einer so intensiven Lektüre macht, ist die tiefe Liebe und Verbundenheit des Paares. Während Irvin verzweifelt ist über den bevorstehenden Verlust seiner geliebten Frau, sorgt sich Marilyn vor allem um ihren Mann. Dankbar verabschiedet sie sich von allen, die ihr nahestehen, und stirbt in dem Bewusstsein, ein erfülltes Leben gelebt zu haben. Nach ihrem Tod fällt es Irvin sehr schwer, wieder zu sich zu kommen. Auch nach 65-jähriger Ehe war ihm Marilyn Ansporn und Ergänzung, das Glück seines Lebens. Beim Betrachten ihres Porträts schreibt er: „Ich bin erschlagen von ihrer Schönheit. Ich glaube, ich könnte in einen Raum von tausend Frauen gehen, und ich würde nur sie sehen.“ Und das ist wirklich nachvollziehbar. Diese zarte Frau mit dem wachen, wohlwollenden Blick hat in ihrem Wesen Anmut, Intellekt und Warmherzigkeit offenbar auf ideale Weise vereint. Auch die Idee, einen Bericht über ihre letzten Monate zu verfassen, war von dem Wunsch inspiriert, anderen in einer ähnlichen Situation vielleicht helfen zu können. Zu empfehlen ist das Buch allen Leser*innen, es ist nicht nur ein trauriges, sondern auch tröstliches Dokument eines geglückten Lebens.

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Personen: Yalom, Irvin D. Yalom, Marilyn Kammerer, Regina Yalom, Reid