Unterhaltsamer, aber auch politisch informativer Roman. (DR) Eigentlich ist alles nur Zufall. Es ist Zufall, dass Georgie Sinclair sich auf Grund einer Nichtigkeit von ihrem Mann trennt und aus Zorn seine Sachen inklusive einer alten wertvollen Plattensammlung auf den Müll wirft. Es ist Zufall, dass die alte, leicht verwahrloste Frau, die sie kurz vorher kennengelernt hat, diese Platten aus dem Müll fischt. Ebenso ist es Zufall, dass diese Frau kurz danach ins Krankenhaus kommt und Georgie, die sie praktisch gar nicht kennt, als nächste Verwandte angibt. Unversehens gerät Georgie in eine Maschinerie von geldgierigen, skrupellosen Maklern und Sozialarbeitern, die die alte Frau unbedingt ins Pflegeheim abschieben wollen, um an das Haus zu gelangen. Georgie, die anfangs überwiegend mit dem Frust über ihre gescheiterte Ehe und der Sorge um den Sohn beschäftigt war, kümmert sich immer mehr um die alte Frau und taucht in deren jüdische Vergangenheit ein. In letzter Konsequenz verhilft sie dadurch nicht nur der alten Frau zu ihrem Recht, sondern sie findet auch zu einem neuen gestärkten Selbst. Ein humorvoller, manchmal leicht belehrender Roman, der mit vielen Überraschungen aufwartet und sehr zu empfehlen ist. *bn* Uschi Pirker
Personen: Lewycka, Marina
Lewycka, Marina:
¬Das¬ Leben kleben : Roman / Marina Lewycka. Dt. von Sophie Zeitz. - 2. Aufl. - München : dtv, 2010. - 457 S.
ISBN 978-3-423-24780-1 kart. : ca. Eur 15,40
Schöne Literatur Erwachsene - Signatur: SL Lewyc - Buch