Jojo und seine kleine Schwester leben bei den Großeltern Mam und Pop an der Südküste der USA. Sie sind schwarz. Die Mutter, Leonie, kümmert sich kaum um die Kinder, sie nimmt Drogen und arbeitet in einer Bar. Der Vater, Michael, ein Weißer, sitzt im Gefängnis. Michaels Vater ist ein Rassist, er hat seinem Sohn nie verziehen, dass er mit einer Schwarzen zusammen ist. Die Großmutter hat Krebs und der Großvater Pop versucht, so gut wie möglich den Haushalt zu führen. Er ist eigentlich die einzige Stütze für Jojo. An seinem 13. Geburtstag schenkt ihm seine Mutter einen Kuchen für kleine Kinder. Der Großvater zeigt ihm, wie man eine Ziege tötet und ausnimmt. Doch dann soll der Vater aus dem Gefängnis entlassen werden. Leonie will unbedingt mit den beiden Kindern zum Gefängnis fahren, um Michael abzuholen. Es ist eine Reise von zwei Tagen. Unterwegs halten sie bei Bekannten, die ihnen eine Packung Crystal Meth mitgeben. Nun beginnt ein Road-Trip, der den Großteil des Romans ausmacht. Mithilfe dieses Road-Trips erzählt die Autorin von vielen Themen: vom schwierigen Erwachsenwerden, von einer schwarzen Südstaatenfamilie, von den Unterschieden der Generationen (die Großmutter glaubt an Yoruba-Götter, die Tochter sucht ihr Heil in den Drogen), vom Rassismus, von Armut und Ungerechtigkeit, vom schwierigen Verhältnis zwischen Männern und Frauen, Jungen und Alten. Und es handelt von einer wunderbaren Geschwisterliebe. Abwechselnd wird aus der Perspektive von Jojo und der Mutter Leonie erzählt. Die Sprache der Autorin ist voller Bilder, die manchmal schön und manchmal hart sind. Ein düsteres Buch, das eher für geübte Leser/innen geeignet ist.
Personen: Ward, Jesmyn
Ward, Jesmyn:
Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt : Roman / Jesmyn Ward; Aus dem Engl. von Ulrike Becker. - München : Kunstmann, 2018. - 302 S.
ISBN 978-3-95614-224-6 fest geb. : ca. Eur 22,70 : 22,00
Schöne Literatur Erwachsene - Signatur: SL Ward - Buch