Geschwisterliebe wie sie nicht nur im Bilderbuch steht. Ein kleiner Junge wartet mit Argwohn auf sein Geschwisterchen. Alles geht sehr schnell: Zuerst war sie nichts. Dann war sie ein Ball in Mamas Bauch. Jetzt ist sie meine kleine Schwester. Erwartungsvoll und freudig geht er zu ihrem Gitterbett. In einfachen Worten beschreibt der Ich-Erzähler, was die Kleine alles kann. Natürlich ist es nicht viel, aber der große Bruder legt all seine Wünsche und Erwartungen in die eben geborene Schwester. Er turnt ihr vor, und als sie davon nicht aufwacht, wirft er vor Ungeduld einen Ball in ihr Bett. Die kleine Schwester beginnt zu schreien. Verschiedene Tröstungsversuche wollen nicht helfen. Erst als der Große sie am Bauch kitzelt, fängt sie an zu lachen. Und nun soll sie ja wieder Ruhe geben und schlafen. Auch da fehlt es ihm nicht an Ideen. Mit sämtlichem Spielzeug liegen die beiden im Gitterbett, als Mama zur Tür hereinkommt. Nun hat es der Große verschlafen und die Kleine ist wach. "Das hast du aber toll gemacht", sagt Mama. Die Frage bleibt nur, wen sie letztendlich meint. Der leider im letzten Jahr verstorbene schwedische Autor Ulf Stark hat in wenigen Worten eine Familiensituation beschrieben, die vielen bekannt sein dürfte. Geschwisterrivalität und Geschwisterliebe bilden hier ein humorvolles Nebeneinander, wobei die Begeisterung fürs kleine Geschwisterchen immer überwiegt und zu den kühnsten Ideen verleitet. Die ebenfalls aus Schweden stammende Künstlerin Charlotte Ramel unterstützt den spärlichen Text durch warmherzige, in wenigen Farben gehaltene Zeichnungen und gibt den Blick frei auf zusätzliche Details, die im Text nicht vorkommen. Zudem besticht sie besonders durch die aussagekräftige Gestaltung der Augen der einzelnen Figuren, deren Stimmung und Gedanken dadurch klar und ohne Umschweife ins Bild gesetzt werden.

Altersempfehlung: ab 3 Jahren.

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Personen: Stark, Ulf Kicherer, Birgitta Ramel, Charlotte

Schlagwörter: Schmökerwoche 2018 Kita