Eltern-Paranoia und anarchische Lebensfreude Zumindest während der ersten Jahren kommen sich Jungeltern vor wie eine permanent auf Abruf bereit stehende Bedürfnisbefriedigungsmaschine, die kein Recht auf eine Privatsphäre hat. Das bisschen Sexualleben, das bleibt, ist matt; Formen nachgeburtlicher Depression sind auch bei Vätern bekannt. Stillende Mütter mögen sich zuweilen nur mehr als wenig gesellschaftsfähiges "Wirtstier" fühlen. An Büchern über die "neuen Väter" mangelte es in den letzten Jahren nicht. Doch sind diese meist auf ihre Weise rührselig und reaktionär wie das Gros bisheriger Elternratgeber. In neckischem Wechsel der Perspektiven schildert das Paar seine Erfahrungen mit dem Kinderkriegen. Das Buch ist in frechem, ja rotzigem Ton verfasst, dabei aber kultur- und gesellschaftswissenschaftlich klug. Nicht nur denen, die eine Familie planen, und jenen, die es schon hinter sich haben, zu empfehlen, nein: im Grunde allen. Um die alltäglichen Strapazen wie auch kleinen Wunder mit Kindern besser zu verstehen.

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Personen: Heilmann, Julia