Das Schicksal zweier Frauen, die im vorkolonialen Ghana um ein selbstbestimmtes Leben kämpfen. (DR) Das beschauliche Leben in einem Oasendorf wird von einem Tag auf den anderen zerstört. Sklavenhändler überfallen das Dorf, töten den Großteil der Männer und verschleppen vor allem Frauen und Kinder. Für Aminah, ein verträumtes junges Mädchen, beginnt ein Leidensweg. Der kleine Bruder stirbt, von ihren beiden Schwestern wird sie getrennt. Ihr Schicksal wendet sich erst, als sie von ihrem ersten Herrn an eine Frau verkauft wird, deren Baby sie versorgen soll. Die Mutter des Babys ist Wurche, eine Prinzessin von Salaga. Wurche hat ihrem Vater zuliebe in die Ehe mit einem ungeliebten Mann eingewilligt, unterhält aber heimlich ein Verhältnis mit dem Sklavenhändler Moro. Aminah wird von ihrer Herrin gut behandelt, doch die Beziehung wird problematisch, als Moro sich Aminah zuwendet. Diese Dreiecksgeschichte ist eingebettet in die Zeit, als Deutsche, Engländer und Franzosen in Afrika Gebiete beanspruchten und sich dabei Rivalitäten zwischen afrikanischen Stämmen zunutze machten. Die Autorin vermittelt ein (auch ethnologisch fundiertes) plastisches Panorama Ghanas rund um 1900 und scheut sich nicht, das Tabuthema einheimischen Sklavenhandels aufzugreifen. Nur die innere Entwicklung von Aminah und Wurche kommt ein wenig zu kurz. Der spannende und gut lesbare Roman wird dennoch viele Leserinnen und Leser faszinieren. *bn* Ingrid Kainzner
Personen: Harruna Attah, Ayesha Burkhardt, Christiane
Attan
Harruna Attah, Ayesha:
Die Frauen von Salaga : Roman / Ayesha Harruna Attah. Aus dem Engl. von Christiane Burkhardt. - München : Diana, 2019. - 315 S.
Einheitssacht.: ¬The¬ Hundred Wells of Salaga
ISBN 978-3-453-29219-2 fest geb. : ca. ? 20,60
Schöne Literatur - Buch