Das Leben der Katharina von Siena (1347-1380) in Romanform. (PI) Thema des vorliegenden Romanes ist das Leben einer außergewöhnlichen Heiligen, Katharina von Sienas, Tochter eines Tuchfärbers aus der Toskana, die Herrscher tadelte und Päpste beriet und zurechtwies. Eleonore Dehnert, Diplomsozialpädagogin, nimmt für sich in Anspruch, in dieser Romanbiografie wie Katharina ihrer Intuition gefolgt zu sein, um den Graben, der uns von der Heiligen trennt, zu überwinden. Mir scheint dabei aber der prüfende Blick, der Katharina auszeichnete, etwas zu kurz zu kommen. Katharina ist in diesem Roman immer liebevoll und demütig, selbst im Zorn noch voll anmutiger Größe, heiter, verspielt und gleichzeitig stets tiefsinnig. Konflikte mit ihrer Familie, wie der Streit um ihre Ehelosigkeit, werden zwar geschildert, aber verharmlost, ihr Unvermögen über Jahre, in geordneter Weise Essen zu sich zu nehmen, das stark an eine Annorexia nervosa (Magersucht) denken lässt, wird zwar erwähnt, aber keinesfalls als Schatten auf dem Bild der perfekten Heiligen betrachtet. Über für heutige Menschen so aufrührende Ereignisse wie die Stigmatisierung Katharinas wird nur ganz beiläufig berichtet. Die Autorin hat alle Punkte, die Katharina auch nur andeutungsweise im Zwielicht erscheinen lassen könnten, tunlichst ausgespart. In ihrem frommen Bemühen, die Heilige zu schildern, verstellt sie aber meines Erachtens den Zugang zum Menschen Katharina, der erst eine Verehrung der Heiligen ermöglichen würde.

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Personen: Dehnerdt, Eleonore

Leseror. Aufstellung: biograpischer Roman

Schlagwörter: Mittelalter Katharina von Siena