Aus dem Leben junger Frauen im London der 1940er Jahre. (DR) "Das Glück ist in diesen Zeiten ein zerbrechliches Gut. Mir kommt es manchmal vor, als wäre nicht genug für alle da." Sarah Waters erzählt in ihrem Buch, das 2006 für den Booker-Preis vorgeschlagen wurde, die Geschichte von jungen Frauen im London der 1940er-Jahre, deren Leben während des Krieges vollkommen anders verlaufen ist, die charakterlich unterschiedlicher nicht sein können und deren Schicksal doch immer wieder miteinander verstrickt ist. Der Roman ist in drei Teile untergliedert und beginnt, zeitlich gesehen, mit dem letzten: Im Jahr 1947, als die Stadt, die Menschen in ihr und das tägliche Leben langsam wieder in die gewohnten Bahnen zurückfinden. Jede der Protagonistinnen hat im Krieg Schreckliches erlebt und die Wunden sind noch lange nicht verheilt, auch wenn sie diese vorerst um jeden Preis zu verstecken versuchen. Das Ausmaß der Zerstörung - in der zerbombten Stadt als auch im Inneren der einzelnen Charaktere - kommt erst durch die Zeitsprünge nach hinten, zuerst in das Jahr 1944 und später dann ins Jahr 1941, an die Oberfläche. Schritt für Schritt, wie in einem Kriminalroman, klärt sich für die LeserInnen vorerst Unverständliches nun langsam auf. Erzähltechnisch ein sehr gelungenes und ausgezeichnet recherchiertes Werk, vom Inhaltlichen her manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, für aufgeschlossene LeserInnen jedoch zu empfehlen.

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Personen: Waters, Sarah