Die hier versammelten Erzählungen sind ein Kaleidoskop aus unserer Welt, sind Geschichten aus unterschiedlichen Kulturen, doch keine wird dem aufgeschlossenen Reisenden fremd sein. So wird auch der Leser sie als etwas Vertrautes erleben, aus einer versetzten Perspektive zwar, doch so doppelt anregend. Dabei steht keine der zwölf Erzählungen im Mittelpunkt, jede lebt aus sich selbst und der Kultur des Landes heraus. Symbolhaft steht der Titel für sie alle, denn jede einzelne Geschichte führt in unser Herz. Für Ludwig Leichhardt, dem Helden der Titelgeschichte, ist das rote Herz von doppelter Bedeutung. Seine letzte Reise führte ihn ins Innerste seines Wesens, für ihn als Forscher und Entdecker gleichbedeutend mit dem roten Herzen Australiens. Das dies eine wüstenartiges Trockengebiet ist, das konnte er nicht wissen, aber er hatte es schon früh geahnt und sich auch entsprechend geäußert. Am Ende hatte er auch das Wissen, doch das rote Herz wurde ihm zum Schicksal. Und die andere große Geschichte: Als George Orwell 1935 seinen Roman "Burmese Days" veröffentlichte, in dem er ein so lebendiges Bild des Landes und seiner Menschen ausbreitete, ein Dutzend Jahre vor dem Ende der kolonialen Demütigung, konnte niemand ahnen, daß 70 Jahre später die Blütenträume von Freiheit vertrocknet waren, wie die "Burmesischen Tage" zeigen. Ebenso dokumentarisch das Gespräch mit der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Aber da ist auch der Zauber der altasiatischen burmesischen Kultur, der noch heute lebendige Mythos des Mount Popa und der nachdenkliche Brief eines buddhistischen Vaters an seine ferne Tochter, und weiter die Geschichten aus Thailand, dem Dschungel Borneos und aus Kunmings Straßen.
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Weiterführende Informationen
Personen: Finger, Hans Wilhelm
Finger, Hans Wilhelm:
Ins rote Herz : und andere Geschichten aus Australien, Südostasien und darüber hinaus : Wiesenburg Verlag, 2014. - 143 S. Ill.
ISBN 9783956321641
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