Am 18. Oktober 1910 kam es auf der zu den Karolinen gehörenden Insel Ponape (heute Pohnpei) zum größten Aufstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft in der gesamten Südsee. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. "Wisst ihr's noch, wie wir sengend und brennend durch das blühende Land zogen, wehende Rauchsäulen verbrennender Dörfer als Wegweiser des Tages, als leuchtende Fackel des Nachts?" So beschrieb ein Teilnehmer der Strafaktion die von den Deutschen angewandte Politik der "verbrannten Erde". Die gnadenlose Jagd auf die aufständischen Sokehs dauerte bis zum 22. Februar 1911. Dann kapitulierten die letzten Rebellen. 17 Männer wurden zum Tode verurteilt, zwölf zu Gefängnisstrafen mit Zwangsarbeit. Die übrigen Sokehs, einschließlich Frauen und Kinder, wurden deportiert. 1947 zählte man nur noch 242 Angehörige dieses Volkes. Thomas Morlang zeichnet jenes düstere Kapitel deutscher Kolonialgeschichte nach und präsentiert in seinem Buch zahlreiche, zum Teil bislang unveröffentlichte Fotos von dem vergessenen Kriegsschauplatz.
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Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Schlaglichter der Kolonialgeschichte
Personen: Morlang, Thomas
Morlang, Thomas:
Rebellion in der Südsee : der Aufstand auf Ponape gegen die deutschen Kolonialherren 1910/11 : CH. Links Verlag (Sachbuch), 2010. - 201 S. zahlr. Ill., Kt.
ISBN 978-3-86153-604-8
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