Tschinag, Galsan
Die graue Erde Roman
Buch

Amazon.de Der kleine Dshurukuwaa, ein kluger und aufgeweckter Junge vom Stamm der Tuwa, lebt zusamme n mit seinen Eltern im kargen Altai-Gebirge. Schon früh spürt das jüngste Kind einer mongolischen No madenfamilie, daß er zum Schamanen berufen ist. Tief verwurzelt mit der grauen Erde und verbunden mi t dem mächtigen Himmel, verbringt der Junge die ersten Kinderjahre mit unbeschwertem Träumen und Ent decken seiner Umgebung und seiner Kräfte. Doch diese hellen Tage nehmen ein jähes Ende, als Dshuruku waa die elterliche Jurte verlassen muß und in die Schule im Kreiszentrum gebracht wird. Es ist die Z eit der politischen Anlehnung der Mongolischen Volksrepublik an die Sowjetunion, und die neugegründe te Schule soll nun auch dem Achtjährigen modernes Wissen vermitteln.
Der Roman Die graue Erde von G alsan Tschinag, einem mongolischen Autor einer Nomadenfamilie der Tuwa, knüpft an seinen bereits 199 4 erschienenen Roman Der blaue Himmel an. Für das Fellbaby, wie Dshurukuwaas Name auf Tuwa lautet, i st alles neu. Zuerst muß er sich die mongolische Sprache aneignen, denn sein Dialekt ist in der Schu le verboten. Doch gelingt es dem intelligenten Jungen schnell, die unverständlichen Kreise und Stric he zu zähmen. Und schon bald kann er die Buchstaben sogar aufeinander zutreiben, wie man es mit Zieg en und Schafen tut. Mit Strenge und brutalen Erziehungsmethoden werden die Kinder auf die sozialisti schen Ideale verpflichtet. Ideale, in denen der Glaube an die göttliche Natur und Geister keinen Pla tz mehr findet. Dshurukuwaa ist bemüht, sich den Ansichten der Lehrer anzupassen, gerät jedoch bei d em Versuch immer häufiger in Konflikt mit seiner eigentlichen Berufung, dem Schamanentum.
Der Autor Galsan Tschinag, der auf Deutsch schreibt, läßt den Jungen seine Eindrücke mit den Bildern beschrei ben, die dieser aus seiner archaischen Umgebung zur Verfügung hat. Die so entstehenden bittersüßen K ontraste bilden zusammen mit der dichten und metaphernstarken Sprache einen literarischen Genuß erst er Klasse. Ein Roman, der auf der Zunge vergeht. --Anne Hauschild1


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Personen: Tschinag, Galsan

Schlagwörter: Mongolei Schamane Tuwa-Nomaden

TSCHI

Tschinag, Galsan:
Die graue Erde : Roman. - 6. - Frankfurt/M : Suhrkamp, 2001. - 288 S.
ISBN 978-3-518-39696-4 10.00

Zugangsnummer: 0000/4165 - Barcode: 16060928
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