Jonathan Franzen war ein Junge, der vor vielem Angst hatte: Tanzunterricht, Spinnen, Urinalen, Musiklehrern, Bumerangs, Quallen, Umkleideräumen - und seinen Eltern. Zu Hause kam er sich wie Snoopy vor, das einzelgängerische Nichttier-Tier, das zwischen größeren Wesen einer anderen Spezies lebt. Wenigstens unter Gleichaltrigen wollte er auf keinen Fall im Abseits stehen, also mied er auf Fahrten in christliche Feriencamps das Auto des "sozialen Tods". Dass er einen buchlangen Bericht über Pflanzenphysiologie geschrieben hatte und auf seinem Taschenrechner die absolute Helligkeit von Sternen berechnete, behielt er aus taktischen Gründen für sich. Von einer Österreicherin in irritierend kurzen Röcken lernte er erste Brocken Deutsch, und bei seinem Bemühen, endlich seine Jungfräulichkeit zu verlieren, spielte Kafka eine Rolle, wie auch auf seinem Weg zum Schreiben.
Personen: Franzen, Jonathan
FRA
Franzen, Jonathan [Verfasser]:
Die Unruhezone : eine Geschichte von mir / Jonathan Franzen. Dt. von Eike Schönfeld. - 1. Auflage. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2007. - 253 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-498-02116-0 Pp. : EUR 19.90
SL - Buch