Boshammer, Susanne
Die zweite Chance warum wir (nicht alles) verzeihen sollten
Buch

Eine kleine Philosophie des Verzeihens. (PI) Die Bereitschaft zu verzeihen gilt weithin als Instrument der Seelenhygiene und im christlichen Kontext sogar als ein Gebot der Nächstenliebe. Und wenn das nicht hilft, dann heilt die Zeit alle Wunden. Dieser traditionellen Sicht stehen die jüngsten Entwicklungen in den "sozialen Netzwerken" entgegen, und wenn derartige Widersprüche aufeinanderprallen, ist die Philosophie gefragt. Darum möchte Susanne Boshammer, Professorin für Praktische Philosophie an der Osnabrücker Universität, in einer philosophisch fundierten Betrachtung der Ambivalenz und der Vielschichtigkeit des Verzeihens auf den Grund gehen. Die Autorin wird dieser Aufgabe insofern gerecht, als sie zunächst nicht nur den Begriffsumfang, sondern auch den Sinn des Verzeihens erläutert. Auch sucht sie Antworten auf wesentliche Fragen im Kontext des Verzeihens: Welche Gründe sprechen dafür, welche dagegen, jemandem einen "zweite Chance" zu geben? Verdient jemand, der keinerlei Reue zeigt, überhaupt eine solche? Ist es im Sinne des Selbstschutzes manchmal nicht geradezu unsere Pflicht, unnachgiebig zu bleiben? Indem Boshammer des Öfteren in Plattitüden und Binsenweisheiten abgleitet, will das eigene Reflektieren nicht so recht in Gang kommen. Da sie es auch vermeidet, explizite Ratschläge mitzugeben, fühlt man sich nach der Lektüre doch etwas "im Regen stehen gelassen". Trotzdem ist das Buch alles in allem lesenswert.


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Personen: Boshammer, Susanne

Schlagwörter: Philosophie

Boshammer, Susanne:
¬Die¬ zweite Chance : warum wir (nicht alles) verzeihen sollten / Susanne Boshammer. - Hamburg : Rowohlt, 2020. - 240 S.
ISBN 978-3-498-00681-5 fest geb. : EUR 25,00

Zugangsnummer: 2021/1016 - Barcode: 2-2072201-0-00020883-3
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