Strohmeyr, Armin
Uns gehört die Welt schreibende Frauen erobern die Fremde ; 9 Porträts
Buch

Biografische Porträts von neun "reisewütigen" Pionierinnen. (BO) In diesem Sachbuch wird von emanzipierten Frauen aus dem 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert erzählt, die sich unkonventionell fremde Welten eroberten, indem sie es wagten, selbstbestimmt auf Reisen zu gehen. Sie erreichten mit ihren Reportagen, Reiseberichten und Romanen eine millionenfache Leserschaft, sind heute jedoch als Autorinnen weitgehend vergessen. Der biografische Erzählreigen beginnt mit der Romanautorin Sophie von La Roche (1730-1807), die - durchdrungen von einem schwärmerischen Naturgefühl - es erst als 50-Jährige wagt, nicht nur im Tragstuhl die Schweizer Berge zu erobern, sondern auch den Rest von Europa zu erkunden. Es folgt die Künstlerin Louise Seidler (1786-1866), die mit Goethes "Italienischer Reise" im Gepäck "Arkadien" neu entdeckt. Für Malwida von Meysenburg (1816-1903), das "schwarze Schaf ihrer Adelsfamilie", sind die von ihr beschriebenen Reisen ein Weg in eine emanzipierte Freiheit. Frieda von Bülow (1857-1909), eine Baronin mit sozialem Engagement, erobert sich Afrika und gilt als Begründerin des deutschen "Kolonialromans". Marie von Bunsen (1860-1941) entdeckt bei Wanderungen in Japan oder bei deutschen Paddelboottouren die Bedeutung der Langsamkeit. Elisabeth von Heyking (1861-1925) bereist alle vier Weltteile und wird Bestsellerautorin. Annette von Kolb (1870-1967), eine Lebenskünstlerin, schreibt scharfzüngige Reportagen aus Sicht einer glühendenden Europäerin und Pazifistin. Eine siebenjährige Weltreise voll Entbehrungen und traumatischen Erlebnissen führt die slowenische Alma Karlin (1889-1950) über Süd- und Nordamerika bis nach Japan und in die Südsee. Sie stellt ernüchternd fest, dass im Gegensatz zu ihr "die meisten Menschen wie Reisekoffer durch die Welt fahren, Eiskaffee oder Whisky-Soda schlürfen, anstatt in der Tropenglut herumzulaufen." Der Porträtreigen schließt mit Annemarie von Schwarzbach, Tochter einer Schweizer Industriellenfamilie und Journalistin, die vergeblich hofft, bei ihren gewagten Unternehmungen und mit Hilfe von Drogen "im Land der künstlichen Paradiese" sich selbst zu finden. Eine feinsinnige Lektüre über Glück, Wert und Sinn von Reisen aus emanzipatorischer, feministischer Sicht.


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Personen: Strohmeyr, Armin

Schlagwörter: Sammelbiografie

Interessenkreis: Sammelbiografie

Strohmeyr, Armin:
Uns gehört die Welt : schreibende Frauen erobern die Fremde ; 9 Porträts / Armin Strohmeyr. - München : Malik, 2018. - 351 S. : Fotos (sw.)
ISBN 978-3-492-40630-7 fest geb. Broschur : EUR 16,50

Zugangsnummer: 2021/0906 - Barcode: 2-2072201-0-00020773-7
Sammelbiographien, Briefsammlungen verschiedener Autoren, biographische Nachschlagewerke - Signatur: Bi 1 Stro - Buch