Der gut konstruierte Roman handelt spannend von Täuschungen. (DR) Der Roman bietet gute Unterhaltung und ist leichte Lektüre. Die zwei großen Themen, die der Autor schon in allen seinen früheren Texten variiert hat, sind Täuschung und Zweifel an der Weltwahrnehmung. Vier Hauptfiguren, aus deren Leben Ausschnitte gezeigt werden, haben mit den entsprechenden existenziellen Problemen zu kämpfen: der Schriftsteller Arthur, dessen älterer Sohn Martin, der nicht gläubig ist und dennoch Kleriker wird, sowie Arthurs jüngere Söhne, die Zwillinge Eric und Iwan, von denen der erstere Finanzspekulant, der andere Kunstfälscher wird. Die Lebenswege sind auf verhängnisvolle Weise miteinander verbunden; Hypnose und Wahrsagerei gehören dabei zu den Deutungsmächten, die bei den Figuren und vielleicht auch beim Lesepublikum für Verunsicherung sorgen. Die erzählte Welt enthält zahlreiche kulturhistorische und technologische Versatzstücke aus der realen Alltagswelt der Zeit von den 1980er Jahren bis ins Jahr 2008. Stilistisch und kompositorisch ist der Roman, anders als die eher schwächeren ersten zehn Seiten vermuten lassen, zum großen Teil gelungen. Die Makrostruktur ist stimmig, die Komposition im Kleinen führt zahlreiche sketchartige Szenen zu überraschenden Pointen, die zu den Stärken des Romans zählen.
Personen: Kehlmann, Daniel
Kehlmann, Daniel:
F : Roman / Daniel Kehlmann. - Reinbek : Rowohlt, 2013. - 379 S.
ISBN 978-3-498-03544-0 fest geb. : 22,95
Schöne Literatur - Signatur: SL Kehl - Buch