Jeremias Punktum, der Stadtschreiber von Schilda, erzählt von den überaus merkwürdigen Dingen, die sich in den Jahren vor dem Untergang der kleinen Stadt zugetragen haben, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Ursprünglich ist Schilda das Städtchen der Denker und Weisen, werden doch die Männer überallhin an die Königs- und Fürstenhöfe gerufen, um Berater der Großen der Welt zu werden. Dem bereiten die Frauen dann ein jähes Ende, indem sie ihre Männer zurückholen, schließlich braucht es diese, um für Ordnung in Schilda zu sorgen. Den einzigen Ausweg sehen die Schildbürger schließlich darin, den Spieß umzudrehen, eben die Narrenrolle zu übernehmen und damit für niemanden mehr von Interesse zu sein. Als der Ruf der Stadt schließlich am Boden zerstört ist, bemüht sich die Generation um den Stadtschreiber, dieses Image wieder aufzumöbeln. Sie wären allerdings keine Schildbürger, wenn es ihnen trotz guten Willens gelänge, aus ihrer Haut zu fahren. Preußlers viel erzählte und nachgeahmte Geschichten um die Schildbürger, die zum Repertoire jeden Schullesebuches gehören, erfahren hier eine bemerkenswerte Neuauflage, gebunden, mit sprechenden Bildern von Thorsten Saleina, unterteilt in 34 kurze Geschichten, die alle bekannten Klassiker, vom fensterlosen Rathaus, der verschwundenen Glocke bis zum Salzacker, enthalten. Die bildreiche Sprache Preußlers macht die Lektüre zu einem Vergnügen und bietet viel Material, um über die vielen Redewendungen des Deutschen nachdenken und nachforschen zu können. Das Buch eignet sich auch bestens zum Vorlesen. Ab 8 J.
Altersempfehlung: ab 8 Jahren.
Personen: Preussler, Otfried Saleina, Thorsten
Preuß
Preußler, Otfried:
Bei uns in Schilda / Otfried Preußler. Mit Ill. von Thorsten Saleina. - Stuttgart : Thienemann, 2020. - 136 Seiten : Illustrationen ; 25 cm
ISBN 978-3-522-18550-9 Festeinband : EUR 15.00
Erzählungen für Kinder von 8 bis 12 Jahren - Buch