Bjerg, Bov
Serpentinen Roman
Buch

Drastisches Täter-Opfer-Familiendrama. (DR) Ein offenbar aggressiver, biertrinkender, autorasender Vater fährt mit seinem 7-jährigen Sohn zurück in die Heimat und beschwört die Dämonen, die ihn umtreiben: Nach Selbstmorden in der väterlichen Linie fürchtet er um sich und seinen Sohn (vierte bzw. fünfte Generation), schildert Traumatisierungen, Ohnmacht, Wut, Depressionen und Alkoholismus, die Prägung durch die Herkunft und die Ohnmacht, seinen Sohn vor Ähnlichem zu bewahren. Der Erzähler hat Fantasien von erweitertem Selbstmord, durchlebt Phasen des Realitätsverlustes, zeigt psychotische Verhaltensweisen, ist aber auch reflexionsfähiger Universitätsprofessor, der einen Ordnungsrahmen anstrebt und am Ende eine Alternative zum Verschweigen findet. Bjerg arbeitet mit Sarkasmus und harter aphoristischer Montage, überdehnt Metaphern oder wiederholt Aussagen in verschiedenen Kontexten ("Um was geht es?" als Frage nach dem Inhalt bzw. als Frage nach dem Wetteinsatz), was in Verbindung mit den Themen der österreichischen Nachkriegsliteratur (Nazis, Kirche, Gewalt, Tod) emotionale Wucht erzeugt, ebenso wie wohlkalkulierte und verkaufsfördernde Provokationen. Für LeserInnen von Psychothrillern.


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Personen: Bjerg, Bov

Bjerg, Bov:
Serpentinen : Roman / Bov Bjerg. - Hildesheim : Claassen, 2020. - 256 S.
ISBN 978-3-546-10003-8 fest geb. : EUR 22,70

Zugangsnummer: 2020/0249 - Barcode: 208800053237
Schöne Literatur - Signatur: Bjerg - Buch