Da hat sich der Hase aber in eine brenzlige Situation manövriert: Gerade eben erst in die Gegend gezogen, wartet er ungeduldig auf Besuch von den Nachbarn. Aber die neue Klingel bleibt stumm. Dreizehn Minuten nach Mitternacht zeigt die Uhr, als sie dann doch erklingt und das Unheil seinen Lauf nimmt. Denn vor der Tür steht nicht etwa die Waldmaus von nebenan oder der Nachbar Herr Igel, sondern ein prächtiger und gleichsam böswilliger Fuchs. Der Hase ist ja nicht lebensmüde und will die Tür schnell zuschlagen, doch des Fuchses Fuß hat sich schon dazwischen geschoben. Was folgt, ist spannend wie ein Thriller. Nach und nach gehen auch die Waldmaus und der Igel dem listigen Fuchs auf den Leim und die Schlinge zieht sich in diesem nahezu beklemmenden Kammerspiel immer fester um die Hälse der Opfer, denen trotzdem ein gewisser Galgenhumor nicht abhandenkommt. Christian Oster gelingt mit "Besuch beim Hasen" eine Erzählung, der es weder an Humor, absurder Skurrilität noch an ernsthafter Spannung mangelt - für die Leserinnen und Leser höchstwahrscheinlich ein großer Spaß. Katja Gehrmann zeichnet für die Illustrationen verantwortlich, die dem Text an witziger Detailverliebtheit und skurrilen Einfällen um nichts nachstehen. Die gelungenen Charakterzeichnungen des Textes werden durch die Bebilderung umso plastischer, sowohl der Hase wie auch der Fuchs und das weitere Getier bleiben keine einfärbigen Schablonen, sondern entfalten sich zu Freund und Feind. Über den Handlungsverlauf und seine überraschenden Wendungen darf nichts weiter gesagt werden, davon muss gelesen werden!

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Personen: Oster, Christian Scheffel, Tobias Gehrmann, Katja

Schlagwörter: Antolin

Interessenkreis: Erstes Lesealter