Was für ein schönes Buch! Der Schutzumschlag ein Hingucker, das Vorsatzpapier ein Traum mit Ex Libris-Druck. Aber der Inhalt … War die „Edelstein“-Trilogie noch durchaus charmant und die „Silber“-Trilogie nachvollziehbar erfolgreich, so wird es jetzt langsam ein bisschen eintönig, schon wieder von einem nicht so coolen Mädchen zu lesen, das sich in einen scheinbar arroganten, fiesen Typen verknallt, der dann doch – Paukenschlag! – einen guten Kern hat. Und natürlich findet er die bislang verachtete Maid aus dem Nachbarhaus mit extrem überzeichneten religiösen Familienbanden bald gar nicht mehr so uninteressant und verliebt sich über beide Ohren in sie. So weit, so vorhersehbar. Leider birgt auch der gleich zu Beginn vorprogrammierte Konflikt zwischen den Liebenden keine Überraschung und wird doch tatsächlich erst kurz vor dem vorhersehbaren Showdown ausgespielt und fast sofort wieder aufgelöst. Gähn. Als wäre das nicht genug, wimmelt es nur so von übernatürlichen Kräften, Wesen und ominösen magischen Blutlinien, die vor allem den jugendlichen Protagonisten zum Retter der dem Untergang geweihten Welt machen. All das wird ihm nächtens auf dem Friedhof offenbart, nachdem er fast gestorben wäre. Halleluja! Natürlich trifft die Autorin den Ton der Jugendlichen, klar kann sie witzige Dialoge schreiben und selbstverständlich ist das Buch ein Bestseller. Aber ist es wirklich notwendig, immer wieder die gleichen Schubladen zu bedienen und dabei von einem Klischee ins nächste zu tappen? Dabei hätte die Geschichte Potential – vielleicht spielt die Autorin das ja auch noch in den Folgebänden aus. Es wäre ihren Figuren und vor allem den zahlreichen, möglicherweise unterschätzten, jugendlichen LeserInnen zu wünschen.

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Personen: Gier, Kerstin

Schlagwörter: Antolin