Leni Riefenstahl ist zweifelslos eine Legende, deren zwiespältiger Ruhm bis heute anhält. Der irische Filmexperte Liam O`Leary charakterisierte Leni Riefenstahl einmal mit einem Satz, der bald zum Lieblingszitat der Filmliteratur werden sollte: "Sie war ein Genie, aber ein politischer Trottel." Ob sie tatsächlich ein Genie war, stellt dieses Buch ebenso in Frage wie die Vorstellung, sie sei ein politischer Trottel gewesen. Ganz im Gegenteil: Riefenstahl gelang es wie kaum einer Zweiten, stets auf der Seite der Sieger und Mächtigen zu stehen. Nina Gladitz dreht den Satz von O`Leary um. Riefenstahl war keine Ausnahmekünstlerin, dafür aber ein politisches Genie, was sich anhand neuer Archivfunde belegen lässt, die einen Abgrund erkennen lassen, der bislang durch ihren Geniestatus verdeckt wurde. In ihrem Buch legt Nina Gladitz neue, belegbare Details über die Arbeitsmethoden und -strategien Leni Riefenstahls zum Schaden von 123 Menschen vor, die Riefenstahls Selbstdarstellung in einem anderen Licht zeigen und eine Neubewertung Leni Riefenstahls und ihres Tuns geradezu erzwingen.
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Weiterführende Informationen
Personen: Gladitz, Nina
Gladitz, Nina:
Leni Riefenstahl : Karriere einer Täterin : Orell Füssli Verlag, 2020. - 448 S.
ISBN 9783280091043