Zwei spannende Kriminalfälle in einem Roman. (DR) In dem zweiten Roman rund um Susan Ryeland ermittelt die Lektorin erneut in einem Mordfall, der mit dem Buch eines verstorbenen Autors zusammenhängt. Dieser schrieb vor acht Jahren einen Kriminalroman, der den Mord in einem Hotel zum Thema hat - und jetzt scheint jemand deshalb umgebracht worden zu sein. Susan Ryeland soll also mithilfe des Krimis, den sie vor acht Jahren lektoriert hat, das aktuelle Mysterium lösen. Mit dem Charme eines »Sherlock-Holmes«-Romans bedient sich Horowitz eines originellen Kunstgriffs: Das Buch im Buch. Wobei hier beide Handlungen zusammenspielen, um am Ende den Mordfall zu klären. Somit bekommen die Leser*innen natürlich auch doppelt so viele Rätsel zum Mitknobeln. Mit raffinierten Tricks werden die Leser*innen an der Nase herumgeführt, sodass diese bis zum Ende keine Ahnung haben, wer der Mörder sein könnte – obwohl es dann natürlich, als es zur großen Auflösung kommt, auf einmal offensichtlich scheint. Auch die Unterschiede zwischen den beiden Geschichten machen das Buch zu einem spannenden Leseerlebnis. Obwohl beide in einem Hotel spielen und man klare Parallelen zwischen den Charakteren ziehen kann, ist das eine wie ein klassischer englischer Detektiv-Roman angelegt, während die Rahmenhandlung moderner und auch teilweise brutaler daherkommt. Zusammen ergeben sie einen spannenden Krimi, der mit ein wenig Selbstironie, starker Intertextualität und einem schockierenden Ende punktet.

---

---

Personen: Horowitz, Antony

Interessenkreis: Krimi