Am Krankenbett ihres im Koma liegenden Ehemanns, eines muslimischen Glaubenskämpfers, reflektiert dessen Gattin ihre schwierige Ehe in einer frauenfeindlichen Umgebung.
Zusammen mit der Hörbuchfassung (s. in dieser Nr.) erscheint das neue Buch des in Frankreich lebenden afghanischen Autors (zuletzt BA 6/03). Die novellenartige Erzählung schildert aus der Perspektive einer Ich-Erzählerin, die ihren im Koma liegenden Mann pflegt, die Geschichte ihrer Ehe. Nicht nur der islamische Guerillero, auch der Vater der Ich-Erzählerin unterdrückten die sich für ihre Eltern und ihre Familie aufopfernde Frau. Doch die Frau litt nicht nur, innerhalb der engen Grenzen, die ihr ein traditionelles Rollenverständnis lässt, setzte sie sich auch zur Wehr. So stammen die Kinder ihrer Ehe nicht von ihrem unfruchtbaren Mann. Auch in der Erzählgegenwart wehrt sie sich listig gegen brutale Kämpfer, die in ihr Haus eindringen. Der kurze und bewegende Roman gibt einen authentischen Einblick in die heutige afghanische Gesellschaft. Der gut lesbare, stilistisch ansprechende Roman dürfte nicht nur die ansprechen, die sich für das immer wieder in der Öffentlichkeit präsente Land interessieren, sondern auch eine Leserschaft, die sich mit der Frauenthematik im Islam auseinandersetzt. Breit empfohlen.

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Personen: Rahimi, Atiq

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Frau Afghanistan Geschlechterrolle

Interessenkreis: Asien