Vorbesinnung auf Weihnachten?

Advent und Weihnachten in der Familie - unmöglich? Oder nur eine Frage der Planung? Radikal umdenken, keine Geschenke? Kein Festessen?

Ach nein, Weihnachten ist ein Fest, und Feste soll man gern und fröhlich feiern! Es muß ja nicht gleich übertrieben sein, und die Arbeit muß nicht an einer Person, häufig genug der Mutter, hängen bleiben!

Zeitungen, Radio und manchmal auch das Fernsehen geben Hinweise, wo etwas für die Familie veranstaltet wird. Wichtig, daß es ein Angebot für die gesamte Familie ist. Und langsam und bedächtig in diese vier Wochen gehen, das wäre der erste Grundsatz! Die erste Kerze nur am Adventskranz zeigt das doch so sehr sinnbildhaft auf! Eine Gelegenheit, um in der Familie, Gruppe, Klasse, Gemeinschaft einen neuen Anfang zu machen! Gemeinsam aus der Dunkelheit zu einer lichtvollen Begegnung kommen!

Das gemeinsame Tun, zu dem auch dieses Buch wieder Anregungen geben soll, schafft die lebendige Gemeinschaft. Kleine Gesten und kleine Freuden sind es, die diese Wochen ausfallen können. Und der Gang in die laute Lichterwelt bleibt auf ein Minimum reduziert.

Gottesdienst mit den Kindern? Vielleicht sucht man mit Bedacht einen Gottesdienst aus, der den Kindern am meisten entgegenkommt wo sie mitmachen können, in kindgemäßer Weise angesprochen werden.

Und zu Hause dann genau das fortsetzen, eine Geschichte vorlesen, besser frei erzählen, Lieder singen, und etwas tun: die Krippe vorbereiten, geschmackvolle Weihnachtskarten frühzeitig basteln und gemeinsam schreiben, versenden. Vielleicht gerade für den, der es am wenigsten erwartet...

Dennoch - Eltern und Erzieher sollten wissen, daß es für Kinder schwer ist, auf den Tag der Bescherung zu warten.

Gleichviel Änderungen hat das Weihnachtsfest selbst erfahren. Weihnachtsgeschäft oder Weihnachten feiern? Glitzernder Plastikkult oder bleibende Werte? Nur ein Austauschen von Geschenken?

Wir wollen nicht darüber reden, daß gar keine Geschenke auf den Gabentisch gehören oder sie nicht das Wichtigste seien am Fest, aber die Freude am Beschenken und über die erhaltenen Geschenke haben als Zeichen der innigen Zuneigung, ja der Liebe ihr Recht. Nun, die Menschheit wird im christlichen Verständnis mit dem Sohn Gottes beschenkt, warum sollen wir uns nicht auch beschenken?

Der Hintergrund, der Sinn des Schenkens sollte schon erwogen werden. Das Kind von Betlehem darf nicht unter Bergen von Geschenken verschüttet sein!

Das Fest heute kann eine Neubesinnung auf alte Bräuche einschließen. Adventsspiel und Herbergssuche erinnern an die vielen Asylbewerber. Warum nicht in der Wiederkehr der Rorate-Messen die »Frühschicht« feiern, eine moderne Form alten Adventsbrauchtums, und so gegen Lärm, Trubel und Kaufhaus-Weihnachts-Gedudel ein Zeichen setzen!

Es ist auch unwichtig, unbedingt alte Familientraditionen einzuhalten, vielleicht sogar gequält neue Bräuche einzuführen wichtig ist etwas ganz anderes: spüren zu lassen, daß man angenommen wird, daß einem vertraut wird, daß man geliebt wird. Dennoch, in der Rückerinnerung an frühere Weihnachtsfeste in der Familie läßt sich vieles wieder »ausgraben«, es bringt Wärme in die quirlige Zeit vor dem Fest. In der Tradition wurzelt so manch guter Gedanke. Wieder aufgenommen in die Gegenwart gibt er Hoffnung, läßt erwartungsvoll in die Zukunft schauen.

Keine modernistischen, eher klassische Aspekte prägen die Anregungen in diesem Büchlein. Sie sind eingebettet in die Rückbesinnung auf ein elementares wie geschmackvolles Fest. Das findet sichtbaren Ausdruck in den ausgewählten Liedern, Gedichten, aber auch in den Bräuchen und Rezepten!

Eine fröhliche und gesegnete Weihnachtszeit!

Ferdy Fischer

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Personen: Fischer, Ferdy

Schlagwörter: Gedichte Basteln Lieder Anregungen für Kreativität Vielfalt des Brauchtums kulinarische Genüsse

Interessenkreis: Weihnachten