Stellvertretend für Tausende, die 1944/45 in Ostpreußen ihre Familien durch Flucht oder Tod verloren, beschreibt Klier die Schicksalswege von 7 Kriegskindern auf ihren Irrwegen durch das besetzte Ostpreußen.
Stellvertretend für Tausende, die 1944/45 in Ostpreußen ihre Familien durch Flucht oder Tod verloren, sich als Deutsche verstecken und jahrelang durch Ostpreußen irren mussten, beleuchtet Klier die Schicksale von 7 Kindern. Von diesen gelingt nur einem Jungen die Flucht, ein Mädchen wird kurz vor seinem Hungertod von Esten gerettet, während die anderen für 3 Jahre im Nachkriegs-Ostpreußen eingeschlossen bleiben. Vom Sommer 1944 bis in die Gegenwart zeigt das Buch die Verschränkung von Geschichte und Einzelschicksalen. Es wird deutlich, dass Klier auch Dokumentarfilmerin ist: Sie montiert Erinnerungen, O-Töne, historische Dokumente, Interviews so ineinander, dass tatsächlich ein Mosaik entsteht, das die Flucht in den letzten Kriegsmonaten und später mit all ihrem Grauen sichtbar macht: Bombenterror, Elend, Tod, Hunger, Vergewaltigungen, Gefangenschaft, Flucht. Ein erschütterndes Zeugnis und Buch einer ganzen Generation - und deren Nachkommen. Zum Thema Liesabeth Otto (BA 6/10), G. Köpp (BA 11/10), H.-D. Rutsch (ID-A 47/12) und S. Winterberg (ID-A 27/12). (2)
Personen: Klier, Freya
Emp 618 Klier
Klier, Freya:
Wir letzten Kinder Ostpreußens : Zeugen einer vergessenen Generation / Freya Klier. - Freiburg [u.a.] : Herder, 2014. - 448 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-451-30704-1 fest geb. : EUR 22.99
Flucht und Vertreibung - Buch