Mira, eine junge Angestellte bei der UNO, erfährt immer wieder leidvoll das Scheitern von UN-Friedensmissionen. Aber auch in ihrem Privatleben misslingen ihr Freundschaften wie Liebesbeziehungen. Der Roman spürt den tieferen Ursachen dieses Scheiterns trotz bester Absichten nach.
Die 1982 in Bremen geborene Schriftstellerin (zuletzt ID-B 1/19) wurde für ihr erzählerisches und lyrisches Werk schon mit einer ganzen Reihe von Literatur-Preisen ausgezeichnet. Im Mittelpunkt ihres 5. Romans "Schutzzone" steht eine junge Frau, Mira, die bei den Vereinten Nationen in Genf angestellt ist und die immer wieder, auch vor Ort, leidvoll das Scheitern von UN-Friedensmissionen erleben muss. "Schutzzone" ist aber auch ein Liebesroman, in dem Mira - nach zwei eher lauen Liebesbeziehungen - in Milan, einem älteren, verheirateten Mann, die Liebe ihres Lebens findet. Doch Milan entscheidet sich am Ende für seine Familie und verlässt sie. Der eindringlich erzählte Roman spürt den tieferen Ursachen dieses doppelten Scheiterns nach, das Mira erlebt, und beeindruckt durch einfühlsame Beschreibungen komplizierter Gefühlslagen, metaphorische Verdichtung und kluge Dialog-Regie. Der vieles bewusst aussparende Erzählstil und der verschlungene Satzbau setzen allerdings einen literarisch geschulten Leser voraus. Größeren Bibliotheken empfohlen.
Personen: Bossong, Nora
Zba Bosso
Bossong, Nora:
Schutzzone : Roman / Nora Bossong. - Erste Auflage. - Berlin : Suhrkamp, 2019. - 332 Seiten ; 22 cm
ISBN 978-3-518-42882-5 fest geb. : EUR 24.00
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