Megacities
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Die Erde ist schön. Es sind die Menschen, die sie entsetzlich machen. Dieser Widerspruch zieht sich durch das tägliche Leben von Bewohnern der MEGACITIES Bombay, Mexiko-Stadt, Moskau und New York.

Sie leben an Orten, die verführerisch sind - und zugleich abstoßende Ungeheuer. Moloche.

MEGACITIES zeigt die Schönheit von Menschen selbst unter den Bedingungen bitterster Armut. Der Film erzählt in zwölf Kapiteln von arbeitsreichen Leben, die geprägt sind von Entbehrung, Gefahr, Gewalt, Dreck, Diebstahl, Raub, Prostitution. Aber auch von Liebe oder der Sehnsucht danach, von kleinen Freuden.

Der Kinomann Shankar verdient sein Geld, indem er mit einem altmodischen Kurbelfilmgerät namens Bioskop den Kindern eines Slums Unterhaltung bietet. Modesto verkauft Suppe mit Hühnerfüßen, Baba Khan recycelt Farben, Nestor sammelt Müll.

Im nächtlichen New York sind Gauner unterwegs. Ihr Geschäft sind Diebstähle, Tricksereien, Raub. Man nennt sie Hustler.

Im Moskau der Jelzin-Ära bewegt sich der Film mit den Straßenkindern Oleg, Borya, Kolya und Misha durch die Stadt und in ihre dunklen Verstecke. Im Vergleich zu ihnen führt Kranfahrerin Larissa ein geradezu privilegiertes Leben. Gemeinsam mit ihrer Tochter hat sie in einer Satellitenstadt ein Dach über dem Kopf.

In Mexiko City lebt Cassandra, die mit bürgerlichem Namen Mariana heißt und drei Kinder allein großzieht. Spärlich bekleidet tanzt sie an sieben Tagen auf der Bühne des Teatro Garibaldi. Im Eintrittspreis der Gäste ist inbegriffen, dass sie sich auch anfassen lassen muss.

Die allermeisten Protagonisten des Films kämpfen täglich darum, einfach nur zu überleben. Sie tun das mit Einfallsreichtum, Intelligenz, Zähigkeit und Würde. Manche von ihnen greifen jedoch regelmäßig zu Hinterlist und Brutalität.

Alle träumen von einem besseren Leben. Ein Stück Land würde sie gern besitzen, sagt zum Beispiel Cassandra. Dann müsste sie keine Miete mehr bezahlen und könnte ihren Kindern eine Zukunft bieten.

Der mehrfach ausgezeichnete Film ist ein Klassiker der jüngeren Geschichte des dokumentarischen Kinos. Er wurde 1998 auf der Piazza Grande in Locarno uraufgeführt und danach auf mehr als 50 weiteren Festivals weltweit gezeigt, darunter auf der IDFA, einem der wichtigsten Dok-Festivals weltweit (Amsterdam), in Paris, Toronto, Vancouver, Montreal, San Francisco, Philadelphia, San Sebastian, Thessaloniki, Hongkong, Buenos Aires, Sydney und Melbourne, aber auch beim Max-Ophüls-Festival Saarbrücken.

Der Filmdienst urteilte über den Film:
"Dokumentation, die in Bombay, Mexiko Stadt, Moskau und New York Szenen abgrundtiefen Elends aufspürt und zu einer hochkomplexen Studie über die Armut sowie ihre Ursachen und Folgen arrangiert. Da der Filmemacher nicht davor zurückscheut, das vorgefundene Material zu stilisieren und sogar nachzuinszenieren, verläßt er die konventionellen Spuren des dokumentarischen Filmemachens. In dem allgemein 'Globalisierung' genannten Spiel, in dem es wenige Gewinner und Millionen von Verlierern gibt, setzt er eindeutige Zeichen, wem seine Sympathien gehören. Sein Film ist unter diesem Gesichtspunkt ein ebenso mutiger wie innovativer Beitrag zur Film- und Sozialgeschichte. - Sehenswert."


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Schlagwörter: Gesellschaft Klassiker Alltag Dokus

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Kamera: Wolfgang Thaler; Regie: Michael Glawogger; Drehbuch: Michael Glawogger; Montage: Andrea Wagner; Produktion: Erich Lackner, Rolf Schmid
Österreich/Schweiz 1998; Ab 16 Jahren; Sprachfassung: Englisch, Hindi, Russisch, Spanisch. Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch; 1 Online-Ressource (90 min); Bild: 16:9 HD

Zugangsnummer: 56231C033C66
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