Deutschland, 1968. Zwei Teenager in der Provinz: Martin träumt davon, Schriftsteller zu werden und die Welt mit seiner Literatur auf den Kopf zu stellen. Rubys Leidenschaft ist die Musik. Wer Ruby, die eigentlich Rosemarie heißt, einmal singen gehört hat, weiß, dass sie das Zeug zur Sängerin hat. Martin und Ruby treffen sich so oft wie möglich heimlich, aber mit jedem neuen Tag wird dieser Zustand unerträglicher. Rubys Vater ist ein unerbittlicher Tyrann, ein gläubiger Katholik, geprägt vom Krieg und der Moral der Wiederaufbauzeit. Deshalb wagt Ruby nicht den Schritt, offen zu ihrer Liebe zu Martin zu stehen. In den Augen ihres Vaters verkörpert Martin all das Böse, vor dem er seine Tochter schützen will. Langsam zieht sich die Schlinge um sie zu. Martin und Ruby fliehen von zu Hause und wollen sich in Berlin verstecken.
Deutschland, 1977. Ruby ist eine mittelmäßig erfolgreiche Schlagersängerin geworden. Sie hat sich arrangiert. Doch ihre glamouröse Maske kann sie nur mit Alkohol und Pillen aufrechterhalten. Martin hingegen ist unversöhnt, selbstzerstörerisch und gewalttätig. Nach der Besserungsanstalt schließt er sich einer militanten Gruppe an und landet hinter Gittern. Noch immer verbindet die beiden eine Liebe, die unmöglich zu leben ist, aber auch durch nichts ausgelöscht werden kann...
In einem fast dokumentarisch anmutenden Stil erzählt Christian Frosch von Methoden, mit denen rebellische Jugendliche zu funktionierenden Untertanen dressiert werden sollten. Jedes der rauen Schwarz-Weiß-Bilder, in denen Frank Amann die Gewalt und die Willkür der Barmherzigen Schwestern wie der Aufseher in "Freistatt" porträtiert, wird zu einem filmischen »J’accuse«.
"Christian Froschs Zorn angesichts der Verhältnisse, die sein Liebespaar zerstören, erfüllt jeden Augenblick des Films. VON JETZT AN KEIN ZURÜCK hat etwas Maßloses, in seinem Groll wie auch formal. (...) In diesen Momenten erinnert Froschs Aufschrei an Rainer Werner Fassbinders Arbeiten jener Jahre. Wie Fassbinder gelingt auch Frosch eine Repolitisierung des Melodramatischen. Die Emotionen, die er provoziert, lähmen nicht, sondern sind ein Ansporn zu handeln." (Sascha Westphal, auf: epd Film)
"Frosch und sein Kameramann Frank Amann haben sich von den Anforderungen des Zeitstücks nicht schrecken lassen und mit viel Enthusiasmus und Esprit kreative Antworten auf die Herausforderung des Stoffes gefunden. Gedreht wurde mit der Handkamera; die Schauspieler erhielten die Möglichkeit, über die Vorgaben des Drehbuchs hinaus zu improvisieren, um möglichst viel Material für die Montage zu produzieren. Am Schneidetisch entstand dann ein Gewebe aus Einstellungen, die eine große, fast schon traumartige Offenheit erzeugen. Vorwiegend in Schwarz-weiß, überzeugt der originelle Film letztlich auch durch seine intelligente Farb-Dramaturgie. Kurzum: dieser Film ist in jeder Hinsicht ein großer Wurf." (Ulrich Kriest, auf: filmdienst.de)
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Von jetzt an kein Zurück
Montage: Daniel Scheimberg, Karin Hammer; Regie: Christian Frosch; Musik: Andreas Ockert; Schauspieler: Thorsten Merten, Victoria Schulz, Markus Hering, Erni Mangold, Ursula Ofner, Michael Prelle, Anton Spieker, Eva Maria Jost, Ivo Kortlang, Ben Becker; Drehbuch: Christian Frosch; Kamera: Frank Amann; Produktion: Viktoria Salcher, Mathias Forberg, Jost Hering; Sound Design: Linus Nickl
Deutschland/Österreich 2015; FSK 16; Sprachfassung: Deutsch. Untertitel: Englisch, Französisch; 1 Online-Ressource (109 min); Bild: 1:2,35 HD
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