Wird ein Erstlingswerk von mehr als 800 Seiten in über 20 Sprachen übersetzt, kann man als Leser/-in schon mal gespannt sein. Liest man dazu auch das auf dem Umschlag vermerkte Zitat von John Irving, der Hill als "Meister des Schrecklichen und Großartigen" bezeichnet, so steigert sich die Erwartung noch. Und man wird nicht enttäuscht, denn der 1976 geborene Nathan Hill hat in der Tat einen fesselnden Roman geschrieben, der zudem durch seine sprachliche Ausdruckskraft überzeugt. Kurz zum Inhalt: Ein Mann sucht nach seiner Mutter, die ihn als Kind verlassen hat. Diese rätselhafte Frau führte, wie sich allmählich herausstellt, ein Leben, das sie auch in politische Schwierigkeiten brachte. Schließlich wird sie als Terroristin angeklagt. Eine solche Story mit all den möglichen Rückblenden und Exkursen ist vielversprechend. Hill löst die meisten Versprechen ein und liefert zusätzlich sprachlich beeindruckende Einzelschilderungen, wie z.B. die Beschreibung eines Spielsüchtigen. Zugleich geben die Episoden ein buntes Bild moderner amerikanischer Gesellschaft ab.

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Personen: Hill, Nathan