Russische Revolution - ganz anders. (DR) Graf Alexander Rostov passt 1922 so ganz und gar nicht ins russische, nachrevolutionäre System. Während einer Vorladung vor das Notstandskomitee des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten erweist er sich als absolut inkompatibel, es trifft auf ihn gar nichts zu, was man der ehemaligen Aristokratie vorwerfen kann. Das Komitee verhängt lebenslangen Hausarrest über ihn - zu verbringen im Hotel Metropol in Moskau. Er muss seine Suite räumen und zieht mit seinen Möbeln in eine Dachkammer. In weiterer Folge wird beschrieben, wie sich der Graf mit seinem neuen Leben arrangiert, nie seinen Gleichmut und seine Freundlichkeit verliert, neue Freunde findet, wichtige Dinge lernt. Mit Nina, der kleinen Tochter eines Hotelgastes, freundet er sich ebenso an wie mit der Schauspielerin Anna und ihren Barsoi-Hunden, die Hotelbediensteten kennt er seit langer Zeit. Da Nina nicht zur Schule geht, unterrichtet er sie. Die Karriere von Anna erlebt ihre Höhen und Tiefen und Alexander weiß immer Rat. Die Jahre vergehen, in denen die Dinge passieren, die uns aus Berichten über die Stalin-Zeit bekannt sind. Alexander wird Ober im Hotelrestaurant und Instanz für gute Umgangsformen, gerne auch von Parteileuten in Anspruch genommen. Ein wunderbares Buch, das in leichten Tönen, aber nicht leichtgewichtig eine schlimme Zeit mit ihren Veränderungen beschreibt und wie sich diese Änderungen auf das Verhalten von einzelnen Menschen auswirken.
Personen: Towles, Amor
Towle
Towles, Amor:
¬Ein¬ Gentleman in Moskau : Roman / Amor Towles. - 2. Aufl. - Berlin : List, 2017. - 558 S.
ISBN 978-3-471-35146-8 fest geb. : ca. € 22,70
Schöne Literatur - Buch