Die Geschichte eines ungewöhnlichen Außenseiters. Der zehnjährige Moon hatte eine ungewöhnliche Kinderstube: Nach traumatisierenden Erlebnissen zieht sich der Vater mit der kleinen Familie in die Wälder Alabamas zurück und haust mit ihr in einem Erdloch. Nach dem frühen Tod der Mutter ist der Vater die einzige Bezugsperson, von der Moon alles lernt, was man zum Überleben in der Wildnis braucht, aber auch Lesen und Schreiben. Als der Vater stirbt, macht sich Moon auf den Weg, um den letzten Wunsch des Vaters zu erfüllen: nach Alaska zu gehen und dort nach Gleichgesinnten zu suchen. Doch bald schon gerät er in die Mühlen der staatlichen Fürsorge und in ein Pflegeheim. Dort gewinnt er zwei sehr unterschiedliche Freunde - die ersten seines Lebens. Mit ihnen bricht er aus dem Heim aus, um wieder in der Wildnis zu leben. Der Autor wuchs selbst im ländlichen Alabama auf und hat viel Zeit in der freien Natur verbracht. Zahlreiche seiner dabei gemachten Erfahrungen fließen in sein erstes Jugendbuch ein und lassen diesen Teil der Geschichte sehr authentisch wirken. Wesentlich unglaubwürdiger ist die Persönlichkeit des zehnjährigen Moon, denn er hat kaum Schwierigkeiten, mit seiner Umwelt zu interagieren, die ihm aufgrund seines bisherigen Lebens völlig fremd sein müsste. Und es ist schwer vorstellbar, dass in den 1980er Jahren - in dieser Zeit spielt die Geschichte nämlich - ein Großteil der staatlichen Organe so ignorant in Erziehungsfragen waren, dass ein Zehnjähriger nicht nur immer wieder wie ein Schwerverbrecher behandelt wird, sondern auch wie ein Tier von einem psychotischen Gesetzeshüter gejagt wird. Wenn man davon absieht, ist "Alabama Moon" aber eine spannende und berührende Geschichte über Freundschaft, die sicher interessierte LeserInnen finden wird.
Personen: Key, Watt
Key, Watt:
Alabama Moon / Watt Key. Dt. von Jacqueline Csuss. - Hamburg : Dressler, 2008. - 346 S.
ISBN 978-3-7915-1114-6 fest geb. : ca. Eur 16,40
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Key - Buch