Im Erstlings-Roman von Alina Bronsky geht es um die 17 jährige Sascha Naimann, die in einem Hochhausghetto ("Scherbenpark") irgendwo in Deutschland lebt und zwei Ziele hat: Sie will ein Buch schreiben und ihren Stiefvater Vadim töten, den Mann, der ihrer Mutter das Leben nahm. "Es gibt tausend Möglichkeiten, habe ich gesagt. Ich kann ihn vergiften, erwürgen, erdrosseln, erstechen, vom Balkon werfen, mit einem Auto überfahren." Gemeinsam mit einer sibirischen Verwandten und den zwei kleinen Geschwistern versucht sie das schreckliche Ereignis zu verarbeiten. Sascha ist hochbegabt und geht eigene Wege und hat keine echten Freunde. Als sie beschließt, die Zeitungsredaktion zu besuchen, die über den Mord an ihrer Mutter berichtet hat, lernt sie dort den Journalisten Volker kennen, der sich ihrer annimmt. Sascha gerät bald in ein Gefühlschaos, da sie sich in Volker verliebt, andererseits aber auch seinen Sohn Felix mag. Die Debütautorin Alina Bronsky schreibt in einer wunderbar direkten Sprache und entwickelt ein zügiges Erzähltempo mit zum Teil humorvollen Passagen. Von Anbeginn ist der Leser in der Geschichte und hat das Gefühl, Sascha ein bisschen zu kennen. Ein junges Mädchen, das mit seinem Schicksal hadert und erbarmungslos mit sich selbst ist. Schade, dass der Roman im zweiten Teil deutlich an Überzeugungskraft und Echtheit verliert. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Brigitte Ambach
Personen: Bronsky, Alina
Standort: Junge Erw.
Bronsky, Alina:
Scherbenpark : Roman / Alina Bronsky. - Köln : Kiepenheuer und Witsch, 2008. - 286 S.
ISBN 978-3-462-04030-2 fest geb. : ca. Eur 17,50
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Brons - Buch