Green, John
Tage wie diese
Buch

In Gracetown herrscht Weihnachtsruhe - ein Schneesturm hat alles lahmgelegt, auch jenen Zug, in dem Jubilee sitzt und mit ihrem Schicksal hadert. Statt mit Noah, ihrem so perfekten Freund, diesen Heiligabend zu verbringen, sitzt sie mit einem Jungen namens Jeb, der offensichtlich Liebeskummer, aber kein Handy hat, und vierzehn Cheerleadern (von denen drei Amber und zwei Madison heißen) in einem Waffelhaus nahe den vereisten Gleisen. Im Starbucks der Stadt ertrinkt derweil Addie in ihrem Selbstmitleid: Sie war Jebs Mädchen und hat ihn zu leichtfertig abserviert. Das war wohl ein Fehler, jetzt nämlich fühlt sie sich "wie ein gerupftes pinkfarbenes Huhn mit gebrochenem Herzen und jeder Menge Selbstvorwürfen". Zur gleichen Zeit lümmeln Tobin, JP und der Herzog - sie sind Freunde, so gute Freunde, dass Tobin meist vergisst, dass der Herzog ein Mädchen ist - zuhause auf der Fernsehcouch, um diesen weihnachtlichen Schneesturmabend mit James Bond zu verbringen. Da ruft Keun, Kellner im Waffelhaus, an, um von einem "cheer unglaublichen Weihnachtswunder" in Form der 14 Cheerleader im Trainingskostüm zu erzählen. Sie mögen also, meint ihr Kumpel, ihre Füße in die Hand nehmen, aber schnell, weil auch einige andere Jungs auf dem Weg seien und aus Gründen der Balance nur die Gruppe Buben, die als erste einträfe, ins Waffelhaus rein dürfe . Maureen Johnson, Lauren Myracle und John Green haben je einen Teil zu diesem tief eingeschneiten Buch beigesteuert. Alle drei Erzählungen sind unabhängig von einander zu lesen, alle wichtigen Figuren treffen einander aber zwischendurch im Waffelhaus und am Ende bei Starbucks. Die Liebe steht im Zentrum aller drei Geschichten: die eingebildete, die lächerliche, die großartige, die verschmähte, die neu und die wieder gefundene. Leichtfüßig, mit viel teils schrägem und manchmal auch spätpubertärem Humor und ohne Angst vor Gefühl oder sogar Pathos wird hier Weihnachten gefeiert. Green hat sich hierzulande mit "Eine wie Alaska" und zuletzt "Margos Spuren" ja schon einen Namen gemacht, zurecht, wie er in seinem Teil zeigt: Er ist wirklich gut im Entwerfen von Figuren, die lässig und cool zugleich sind, hilflos und großspurig, und er lässt sie klasse Dialoge führen. Von Myracle und vor allem Johnson, deren "Jubilee-Express" eine außerordentlich komische Dynamik entwickelt, würde man gern mehr lesen. Vorerst aber sei "Let it Snow", wie das Buch im Original heißt, als leichte Winterlektüre allen wärmstens ans Herz gelegt. *ag* Franz Lettner


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Personen: Green, John

Standort: Junge Erw.

Green, John:
Tage wie diese / John Green. Maureen Johnson. Lauren Myracle. Aus dem Engl. von Barbara Abedi. - Würzburg : Arena-Verl., 2010. - 400 S.
ISBN 978-3-401-06544-1 fest geb. : Eur 16,40

Zugangsnummer: 2012/1146 - Barcode: 2-3111090-5-00137963-1
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Green - Buch