Helen stammt aus Nigeria: ihr sehnlichster Wunsch ist es, nach Europa auszuwandern. Sie verlässt ihre Familie und macht sich auf den Weg, durch die Sahara nach Marokko. Der Alptraum der Flucht wird aus der Perspektive der jungen Frau geschildert. Neben den körperlichen Qualen und den ständig drohenden Gefahren sind es vor allem die erbarmungslosen und skrupellosen Schlepper, die ihr zu schaffen machen. Auch wenn das Ziel nur zwei Kilometer entfernt ist, verlangen sie die letzten Dollar von ihren Opfern. Helen würde die Strapazen wohl nicht überleben, wenn sie nicht Benjamin an ihrer Seite hätte. Zu zweit geht es leichter und man ist weniger allein. Benjamin stammt aus Eritrea. Doch auch Benjamin ist eine zwiespältige Figur. Und wenn er sie nur benutzen würde, um an Geld zu kommen, um sich die Überfahrt nach Europa zu bezahlen? Er zwingt sie, sich zu prostituieren, um an Geld zu kommen. Im Buch wechseln sich Dialoge, Briefe, Tagebucheinträge und Schilderungen ab. Vor allem in den Briefen an ihre Familie in Nigeria kommen Helens Wünsche und Sehnsüchte zum Ausdruck. Sie will ihnen mitteilen, dass es ihr gut gehe und sie verschweigt die Qualen und Erniedrigungen. Man merkt, dass die Autorin vom Theater kommt: vor allem die knappen Dialoge sind sehr gelungen. Ich denke, dass der Text auch als Theaterstück funktionieren könnte. Der Text besticht durch seine Authentizität und macht betroffen. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Markus Fritz

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Personen: Obexer, Maxi

Standort: U Bücher

Interessenkreis: Literaturkreis