Der 6-jährige Zach überlebt in seiner Schule einen Amoklauf, aber sein älterer Bruder Andy gehört zu den Opfern. Aus seiner kindlichen Sicht schildert Zach, wie er und seine Eltern mit der Tragödie umzugehen versuchen: Der Vater zieht sich in sich selbst zurück, die Mutter wandelt ihre Verzweiflung in Wut und startet einen Rachefeldzug gegen die Familie des von der Polizei getöteten Täters. Gefangen in ihrem eigenen Schmerz, können sie sich nicht um Zach kümmern. Dieser schwankt zwischen Erleichterung, denn Andy war durch sein stark aufsässiges Verhalten das Sorgenkind der Familie, Schuldgefühlen und Trauer. Mit malen und lesen, aber auch mit Albträumen und Wutausbrüchen versucht Zach mit der Situation fertigzuwerden. Als die Familie auseinanderzubrechen droht, ist er es, der nach einer Lösung sucht. Eine sehr einfühlsame Geschichte, die gerade deshalb so stark nachwirkt, weil sie aus der Sicht eines Kindes erzählt ist, dem das Verhalten der Erwachsenen mehr als einmal ein Rätsel ist. Das Ende ist im Gesamtkontext vielleicht etwas zu seicht. Ansonsten: keine einfache, aber empfehlenswerte Lektüre.
Freigegeben ab 16 Jahren.
Personen: Mümmler, Britta Navin, Rhiannon
Navin, Rhiannon:
Alles still auf einmal : Roman / Rhiannon Navin. - Deutsche Erstausgabe. - München : dtv premium, 2019. - 381 Seiten. - (dtv premium)
ISBN 978-3-423-26217-0 : EUR 0.00
R 11 - Signatur: R 11 Nav - Belletristik Erw.