Vivian, gerade aus Irland immigriert, verliert als Kind bei einem Brand in New York ihre Familie. Zunächst im Waisenhaus lebend, wird sie schließlich mit vielen anderen Kindern in einen Zug gesetzt, um auf dem Land eine neue Familie zu finden. Doch dort wird sie wie eine Sklavin behandelt.
Nicht ohne Grund hielt sich dieser Roman in den USA monatelang an der Spitze der Bestsellerliste: Zwischen 1854 und 1929 brachten sogenannte "Orphan Trains" (Waisenzüge) mehr als 200.000 verwaiste, heimatlose Kinder von den Städten an der Ostküste in den Mittleren Westen, wo sie adoptiert wurden (vgl. Comicserie "Orphan Train", zuletzt ID-A 43/14). Dies entpuppte sich allerdings oft als vertraglich geregelte Sklaverei. Die amerikanische Autorin arbeitet dieses Stück vergessene amerikanische Zeitgeschichte auf. Ihre Protagonistin Vivian, gerade aus Irland immigriert und in ärmlichen Verhältnissen lebend, verliert als Kind bei einem Wohnungsbrand in New York ihre Familie. Zunächst im Waisenhaus lebend, wird auch sie schließlich in einen Zug gesetzt und eine Fahrt ins Ungewisse beginnt. Es macht fassungslos, was diese Kinder auf ihrem Lebensweg ertragen mussten. Brillant geschrieben und sehr ergreifend erinnert das Buch an McCourts "Die Asche meiner Mutter". Im Anhang findet sich eine kurze geschichtliche Dokumentation mit einigen Fotos. Dringend zur Anschaffung empfohlen (Hörbuch s. ID-A 4/15)!
Freigegeben ab 16 Jahren.
Personen: Baker Kline, Christina Fröhlich, Anne
Baker Kline, Christina:
¬Der¬ Zug der Waisen : Roman / Christina Baker Kline. Aus dem Amerikan. von Anne Fröhlich. - München : Goldmann, 2014. - 349 S. : Ill. ; 22 cm
Einheitssacht.: Orphan Train. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-442-31383-9 fest geb. : EUR 19.99
R 11 - Signatur: R 11 Bak - Belletristik Erw.