Der bedeutende Autor leidet seit 1999 an einer schweren manisch-depressiven Erkrankung, auch bipolare Störung genannt, und schildert in diesem Krankheitsbericht, den er aber auch als Mini-Kulturgeschichte, Anti-Bildungsroman und bittere Clowneske verstanden wissen will, seine komplexe Seelenlage.
Der anerkannte Autor, dessen Roman "3000 Euro" (ID-A 38/14) auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2014 stand, leidet seit vielen Jahren an einer schweren manisch-depressiven Erkrankung, auch bipolare Störung genannt. Er berichtet in einer ungewöhnlich präzisen und facettenreichen Sprache von deren Ausbruch 1999 sowie 2 quälenden Episoden, die 2006 ein Jahr und 2010 sogar 1 1/2 Jahre dauerten. Dabei ereignete sich in ihm eine Art inneres Erdbeben, das im Stillen geschah. Davon besessen verkaufte er 2006 den größten Teil seiner geliebten Bibliothek und LP-/CD-Sammlung, die unter dem Eindruck der Manie plötzlich zum Ballast geworden waren; in der sich 2007 anschließenden Depression bedauerte er diese krankheitsbedingte Entscheidung zutiefst. Eine erschütternde Beschreibung einer komplexen Seelenlandschaft, die er als Krankheitsbericht, Selbstentäußerung mit blinden Flecken, aber auch als negative Mini-Kulturgeschichte, Anti-Bildungsroman und bittere Clowneske bezeichnet. Wertvolles Zeugnis, aber schwere Kost. Ergänzend zu Terri Cheney: "Tanz in der Brandung" (BA 5/10) empfohlen. (2)
Freigegeben ab 16 Jahren.
Personen: Melle, Thomas
Melle, Thomas:
¬Die¬ Welt im Rücken / Thomas Melle. - 1. Auflage. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2016. - 347 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-87134-170-0 fest geb. : EUR 19.95
R 11 - Signatur: R 11 Mel - Belletristik Erw.