Eine krebskranke Frau begibt sich in die Schweiz, um Sterbehilfe zu erhalten. Begleitet wird sie von ihrer alkoholabhängigen Tochter.
Da Joyce, 70, an Leberkrebs leidet, hat sie sich entschieden, in der Schweiz die Dienste einer Sterbehilfeagentur anzunehmen. Auf die Reise nach Zürich begleitet sie ihre alkoholkranke Tochter. Doch zuletzt lehnt Joyce das Gift ab. Ihr Körper beginnt sich zu erholen, es scheint eine Wunderheilung vorzuliegen. Katholische Schweizer, die sie kennengelernt hat, beanspruchen ihre Hilfe bei der Seligsprechung eines Mädchens und wollen den Suizidhelfern das Handwerk legen. Joyce, eigentlich ungläubig, verbringt einige Monate in der Schweiz, wird u.a. mit dem psychischen Verfall ihrer Tochter konfrontiert. Ihre Vereinsamung nimmt zu. Letzten Endes nimmt sie die Dienste der Agentur doch in Anspruch, wobei der Autor das Vorhandensein einer klinischen Depression andeutet. Will Self (zuletzt "Regenschirm", ID-B 17/14) kleidet das Porträt seiner Protagonistin und ihr Leiden, zuletzt das Erleben der Dissonanz zwischen Körper und Geist, in starke Bilder. Trotz der nur knapp 200 Seiten ein literarisches Schwergewicht, jenseits flacher Unterhaltung, manchmal auch bedrückend. Allen Bibliotheken empfohlen.
Freigegeben ab 16 Jahren.
Personen: Self, Will Hens, Gregor
Self, Will:
Leberknödel : Roman / Will Self. Aus dem Engl. von Gregor Hens. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2015. - 203 S. ; 20 cm
Einheitssacht.: ¬A¬ fictional organ with a surface anatomy of four lobes. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-455-40464-7 fest geb. : EUR 18.00
R 11 - Signatur: R 11 Sel - Belletristik Erw.